Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 10. 1981. (Budapest, 1981)

wenig geschweift, bei den Ectorbitallen stark hervorspringend. Die Linea infraorbitalla ossis zygo­matic! sind niedrig. Der Gesichtsschädel ist breit und hoch. Das Tuber molare ist stark entwickelt. Das Nasenbein ist breit, der aborale Teil erhebt sich aus dem Gesichtsprofil. Das Neurocranium ist niedrig, breit, die Schläfengrube ist auch ausgedehnt. Die Bezahnung ist mit der Schädelgrösse verglichen relativ stark. Es ist wegen der grossen Homogenitat recht schwierig unsere Funde mit fossilen und sub­fossilen Schädel-Funden von Ungarn und Europa überhaupt zu vergleichen. Solch' einen Vergleich erschwert dabei noch einerseits die geringe Zahl der Überreste, anderseits die oft unsichere chro­nologische Lage derselben. Die 18 bis jetzt geborgenen fossilen Reste (JÁNOSSY 1979, JÁNOSSY & VÖRÖS 1979) sind meist recht fragmentarisch. Unseren Fund mit den bisherigen aus Ungarn stammenden fossilen und subfossilen Schädel­Resten grös8enmassig vergleichend, springt sofort Ins Auge, dass die Stirnenge, Stirnweite, grösste und kleinste Breite des Hinterhauptes im Bereiche der Plusvarianten des bisherigen fossi­len Materiales liegt. Diese Masse überragen in absolutem Masse die Variationsbreite der bis jetzt bekannt gewordenen, wenigen holozänen Tiere (max. acht Individuen). Von noch grösserer Be­deutung ist jene Tatsache, dass die grösste Höhe des Hinterhauptes dabei relativ geringer ist. Diese Beobachtung machte uns zum ersten Mal darauf aufmerksam, dass es sich um einen fossilen, nicht aber einen subfossilen Fund handeln dürfte. Die Längen der Hornzapfen und der Abstand zwischen den Spitzen ist bei dem fossilen Material aus Ungarn im Durchschnitt grösser, als beim subfossilen Material unseres Gebietes. Es ist bemerkenswert, dass im Karpathenbecken im frühen Holozän (Ende des Atlantikums) wiede­rum eine Form mit sehr starken Hornzapfenbasen - und wie wir weiter unten sehen werden ­stärkeren Extremitätenknochen erscheint (siehe KROLOPP & VÖRÖS im Druck). Unser Material mit jenem anderer Gebiete vergleichend, ist es schwer eine Regelmässigkeit der Differenzen in Raum und Zeit zu registrieren. In den gemässigten Teilen Europas befinden sich im mittelpleistozänen Material von England (Ilford, usw. REYNOLDS 1939) und Deutschland (Schönebeck a.d. Elbe, Steinheim) die stärksten Hornzapfen (grösster Basisumfang) mit der gröss­ten Ausladung der Hörner, sowie der grössten Stirnenge. Es ist fraglich, von welchem Abschnitt des Pleistozäns die aus dem Mediterraneum stammenden ähnlich grossen Schädel stammen (Rom und Val di Chiana: LA BAUME 1947, PORTIS 1907). Über dem Unterkiefer sollen an dieser Stelle folgende Daten angegeben werden: der Corpus mandibulae 1st lang, die untere Kante etwas gebogen. Die ganze Länge beträgt 498 mm, die Höhe bei dem Angulus mandibulae 195 mm. Die Länge des P 2-4 ist 58, die des M^.g 105, des M3 selbst 46 mm. Von postcranialen Knochen liegt bis heute zu wenig Material vor, um aus ihrem gegenseiti­gen Vergleich weitere Folgerungen ziehen zu können. Das bisherige Material aus Ungarn in Be­tracht ziehend, kann trotzdem soviel festgestellt werden, dass ein Teil der Extremitätenknochen des Tieres von Nagybajom grösser, ein anderer Teil gleich gross, wieder ein anderer Teil klei­ner ist als dieselben Knochen der bis jetzt bekannten alt- bzw. frühholozänen Ur-Populationen un­seres Gebietes (siehe Tabelle IV.). Grösser 1st die Länge der Scapula, die Länge und Proximal ­breite des Humerus, die Länge, Proximal-, Distal- und Diaphysenbreite des Femur, Proximal­breite der Tibia und endlich die Gesamtdimensionen des Astragalus. Obzwar die alt- bzw. früh­holozänen Ur-Populationen Im allgemeinen eine Tendenz in der Richtung des Erscheinens kleine­rer Individuen zeigen (KROLOPP & VÖRÖSS, im Druck), kommen auch einige enorm grosse Tiere vor. Bei den letztgenannten überragen die folgenden Masse diejenigen des in dieser Arbeit be­kanntgemachten Ures: Breite des Collum scapulae, Breite des Angulus articularis und Höhe des Facies articularis desselben Knochens, Diaphysenbreite und Distalbreite des Humerus, Distalbreite des Radius, Länge und Distalbreite des Metacarpus, Länge und Distalbreite der Tibia, Proximal-, Diaphysen- und Distalbreite des Metatarsus, sowie Länge des Calcaneus. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in der Zukunft, in Kenntnis einer grösseren Zahl von Individuen diese Verschiedenheiten sich als allomstrische, eventuell auch taxonomisch wertbare Differenzen herausstellen werden. Noch unsicherer erscheint ein Vergleich mit jenem in geographischer und zeitlicher (geologi­scher) Hinsicht recht verschiedenen Resten in Europa. Von diesem Gesichtspunkt dürfte jedoch auf­grund des heutigen bescheidenen Materiales von Bedeutung sein, dass der Humerus des Ures des Mittelpleistozäns von Steinheim absolut länger (LEHMANN 1949), die Metacarpi und Metatarsi beim ähnlich altrlgen südenglischen Material kürzer und teilweise breiter sind /REYNOLDS 1939; JÁNOSSY, eigene Messungen im British Museum (Natural History)/, als bei unserem Tier von Nagybajom - und als beim ungarischen Material überhaupt. Andere Verschiedenheiten in den Di­fi 5

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