Dr. Nagy I. Zoltán szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 6. 1975. (Budapest, 1975)
DIE ANALYSE DER PETROGRAPHISCHEN VERÄNDERUNGEN Die zeitlichen Veränderungen werden im Profil "A", das die ganze Schichtserie durchquert, überblickt. Die helle Verfärbung des untersten ockergelben Tones von einer Mächtigkeit von einigen dm (dieser Ton unterscheidet sich überraschender Weise bedeutend vom schwarzen Ton, der im Profil in einer grossen Menge vorkommt) kann durch den unmittelbaren Kontakt mit dem Bauxit von einer stark oxydativen Fazies des Liegenden erklärt werden. Der schwarze Ton, der in einer Mächtigkeit von mehreren Metern ausgebildet ist, weist keine Schichtung auf und enthält zahlreiche Kohlenkörner, vielen Pyrit und Gips. Alle diese Eigenschaften weisen auf eine rasche Sedimentation hin, das Sedimentmaterial wurde aber fast ausschliesslich schwebend ins Ablagerungsbecken hingefrächtet Die intensive Pyritbildung erweckt den Verdacht einer marinen Umwelt; im Süsswasser steht M .• 9 nämlich das für die sulfatreduzierenden Bakterien unerlassliche, gelöste SO| nur in einer sehr beschränkten Menge zur Verfügung. Der Ablagerungsort dürfte also wahrscheinlich eine Lagune mit Salzwasser gewesen sein, in der - obwohl sie mit dem Meer in Verbindung stand - die entsprechenden Bedingungen für eine karbonatische Sedimentbildung nicht gesichert waren. Die Mergelbänke, die bei der Schicht Nr. 80 auftreten, sind bereits eindeutig marinen Ursprungs. Der diese überlagernde bunte Ton wechselt mit Sandschichten ab, führt vielen Schotter, aber keine Pflanzenreste (Kohle). Alle diese Umstände weisen auf eine stärkere Einwirkung des vom Festland zufliessenden Wassers (praktisch also auf eine Süsswasserumwelt) hin. Mit einer ganz scharfen Grenze erscheint danach von der Schicht Nr. 69a an der rein marine alveolinenführende Kalkstein. Er ist durch eine bankige oder eine blätterige Schichtung charakterisiert. Die Schichtkörper mit den Mächtigkeiten von dm-Grössenordnung scheinen in sich homogen zu sein, doch werden die einzelnen Schichten durch etwa Zentimeter dicke Tonstreifen voneinander getrennt. Besonders im unteren Teil (mitAusnahme der Schicht Nr. 69) ist das Auftreten von "Kissenstruktur" oder plötzlicher Auskeilung charakteristisch, nach oben zu wird die räumliche Ausbreitung der Schichten grösser (auch ihre Mächtigkeiten). Damit im Zusammenhange nimmt auch die Menge des terrigenen Trümmermaterials zu. In den mikroskopischen Eigenschaftenwiderspiegelt sich diese Veränderung in der grösseren Menge der Quarzkörner, ferner im Umstand, dass sich das Gefüge vom "grainstone" über dem "packstone" bis zum "wackestone" umwandelt. Ausserdem nimmtauch die Menge der Algenbruchstücke zu und das Gestein wird gut sortiert. Von der Schicht Sir. 19 an wird der ständig zunehmende mergelige Charakter ganz ausdrücklich und der am Anfang helle Tonmergel geht innerhalb von einigen dm in einen allmählich immer dunkler werdenden Ton hinüber. Dieser schwarze Ton ist dem in den unteren Horizonten des Profils bereits besprochenen dunklen Ton in allen seinen Merkmalen ähnlich und so ist es anzunehmen, dass auch die Ablagerungsverhältnisse, d.h. die Umwelt, ähnlich-also eine Lagune - gewesen sein muss.