Novák Ádám (szerk.): Fontes Memoriae Hungariae IV. Varsóban őrzött magyar vonatkozású oklevelek, 1490–1521 (Debrecen, 2022)
Marcin Hlebionek: Die Siegel der polnischen Jagiellonen. Einführung
XVI hat darauf hingewiesen, dass die Abdrücke dieses Siegels weder vor noch später angefertigt wurden. Den Grund dafür vermutet der Autor darin, dass der König bestrebt gewesen sei, seine eigene herausgehobene Position gegenüber den Untertanen dadurch zu unterstreichen, dass er ihnen die Beglaubigung von Urkunden mit dem wichtigsten seiner Siegel verweigert habe. Erst die im Laufe der Zeit eingetretene Verschlechterung seiner politischen und finanziellen Situation habe den Monarchen gezwungen, bei der Beurkundung von Rechten und Privilegien im Königreich das Majestätssiegel einzusetzen.53 Dass dieses Siegel erst relativ spät in Gebrauch kam, zeigt der Umstand, dass auf ihm auch das Wappen von Polnisch-Preußen zu sehen ist, also eines Territoriums, das ja erst zu Beginn des dreizehnjährigen Krieges zwischen Polen und dem Deutschen Ritterorden (1453–1466) an Polen angegliedert wurde. Und erst der Zweite Thorner Frieden von 1466 hat diese Eingliederung sanktioniert. 54 Die frühere Literatur war davon ausgegangen, die seltene Verwendung dieses Siegels sei die Folge des Typarverlusts im Zuge von Kriegsereignissen im Jahre 1454 gewesen.55 Tatsächlich war damals das Kleine (oder Unterkanzler-) Siegel abhanden gekommen,56 sodass ein neues Petschaft angefertigt werden musste. Es unterschied sich von seinem Vorgänger vor allem dadurch, dass oberhalb des Wappenschildes die Initialen k(azimirus) : r (ex) angebracht waren. 57 Dieses Siegel blieb praktisch unverändert in Gebrauch bis Anfang der 1470er Jahre. Damals wurde entweder ein bereits existierendes Petschaft nachgeprägt, oder ein neues angefertigt, das sich von dem vorherigen durch die Abbildung ei-ka. Datacja oraz próba wyjaśnienia, dlaczego król przestał jej używać; „Studia Źródłozna wcze”, 49, 2011, S. 99–101; Idem, Walka o symbol, czyli dlaczego Kazimierz Jagiellończyk nie używał pieczęci majestatowej?, in: Moc a její symbolika ve středovéku , Hrsg. M. Nodl, A. Pleszczyński, Colloquia mediaevalia Pragensia, 13, Praha 2011, S. 138, 140. 53 P. Węcowski, Walka o symbol , S. 140–153; Idem, Pieczęć majestatowa, S. 54 S. K. Kuczyński, Polskie herby ziemskie. Geneza, treści, funkcje, Warszawa 1993, S. 27. 55 Vgl. Anm. 52. 56 M. Gumowski, Pieczęcie królów , S. 19, Nr. 29, und später übernommen von: K. Wy czańska, O zaginionych pieczęciach Kazimierza Jagiellończyka , „Przegląd Historyczny”, 49, 1958, S. 533–534; I. Sułkowska-Kurasiowa, Polska kancelaria królewska w latach 1447– 1506, Wrocław–Warszawa–Kraków 1967, S. 73; Z. Piech, Monety , S. 65; P. Węcowski, Odnaleziona pieczęć, S. 231. 57 Wegen der ähnlichen Form der Buchstaben r und e hat Paweł Stróżyk zuletzt vorgeschlagen, die Abbeviatur als k: e zu deuten, wobei der zweite Buchstabe auf das Monogramm der Königin Elżbieta Rakusznaka anspielte. Vgl. P. Stróżyk, Sygle na pieczęci podkanclerskiej Kazimierza Jagiellończyka. Przyczynek do źródłoznawczej lektury inskrypcji napieczętnych, „Roczniki Historyczne”, 87, 2021, S. 54–74. Dort auch Informationen über frühere Veröffentlichungen dieses Siegels.