Novák Ádám (szerk.): Fontes Memoriae Hungariae IV. Varsóban őrzött magyar vonatkozású oklevelek, 1490–1521 (Debrecen, 2022)
Marcin Hlebionek: Die Siegel der polnischen Jagiellonen. Einführung
XV nicht zu reizen. Das zweite litauische Siegel ist erst später nachgewiesen mit Abdrucken aus den Jahren 1465–1495.47 Ähnlich wie das vorherige zeigt es das Pahonja, aber seine Inschrift lautet nun: +x S . KAZIMIRI DEI GRA(cia ) DUCIS LITHWANIE RUSSIE TC x.48 Dass die Inschrift keinen polnischen Adelstitel enthält, hat in der Forschung zu der Vermutung geführt, dass trotz der späteren Verwendung das Petschaft vor 1447 entstanden sein müsse, also bevor Kazimierz die polnische Krone annahm.49 Im Vergleich zu den durch seine Vorgänger verwendeten Siegeln hat sich das Repertoire an königlichen Siegeln Kazimierzs erweitert. Marcin Grulkowski hat diese Siegel in zwei Gruppen geteilt: Siegel der königlichen Kanzlei und königliche Gerichtssiegel (Provinzialsiegel).50 In den Zentralkanzleien war das Majestätssiegel vorhanden, das sich an die Siegel von Kazimierzs Vater und Bruder anlehnte, das Große oder Kanzlersiegel, das mit kleinen Veränderungen das unter Jagiełło entwickelte Muster fortsetzte, das ebenfalls an die Vorbilder der Vorgänger anknüpfende Kleine Siegel (Unterkanzlersiegel, in zwei Varianten vertreten), und schließlich vier Siegel, die in den Urkunden abwechselnd als Signet- oder Sekretsiegel bezeichnet werden.51 Als folgenschwer für die spätere polnische Sphragistik erwies sich, dass unter Kazimierz das polnische Majestätssiegel erst immer seltener und dann überhaupt nicht mehr verwendet wurde. Erinnern wir daran, dass Kazimierz ebenso auch auf den Gebrauch des litauischen Thronsiegels verzichtete. Heute kennen wir nur drei Abdrucke des polnischen Majestätssiegels, die mit einiger Sicherheit aus dem selben Jahr – 1470 – stammen.52 Piotr Węcowski 47 Lietuvos nacionalinė Martyno Mažvydo biblioteka Vilnius, Pergamentų kolekcija, Aktenzeichen. 7 [1465]; Archiwum Główne Akt Dawnych w Warszawie, Archiwum warszawskie Radziwiłłów, 10, k. 13 [1495, Abdruckspuren]; k. 16 [1496, Spur mit Resten des Abdrucks]. Im Fall der von M. Gumowski und W.Mikulski angeführten Exemplare bietet ihre Identifikation Anlass für Zweifel. 48 F. A. Vossberg, Siegel , S. 23, Tafel 15; T. Żebrawski, O pieczęciach , S. 54, Nr. 60, Tafel 19; M. Gumowski, Pieczęcie książąt , S. 701, Tafel 8, Nr. 60; Idem, Pieczęcie królów , S. 20, Nr. 32; W. Mikulski, O pieczęci, S. 92; O. Однорожєнко, Рускі королівські, господарскі та князівскі пєчаткі XIII –XVI ст , Харків 2009, S. 60–61, Nr. 39; Z. Piech, Monety , S. 102; Pieczęcie królów i królowych , S. 24; Album rysunków , S. 29, Nr.. Ao I37. 49 Z. Piech, Monety , S.102–103. 50 M. Grulkowski, Kilka uwag o pieczęciach z okresu panowania Kazimierza Jagiellończy ka, „Studia Źródłoznawcze”, 51, 2013, S. 26–31. 51 Diese Siegel und die sie betreffende neuere Literatur stellt zusammen: M. Grulkowski, Kilka uwag , S. 27–29, Nr. 1–10; vgl. auch Katalog pieczęci Archiwum Państwowego w Toruniu, Nr. 7–14. 52 P. Węcowski, Odnaleziona pieczęć majestatowa Kazimierza Jagiellończyka , „Roczniki Historyczne”, 71, 2005, S. 223–234; Idem, Pieczęć majestatowa Kazimierza Jagiellończy -