Folia historica 18

II. Forrásközlések - új szerzemények - Kovács S. Tibor: A hegyestőr (Egy speciális szúrófegyver története)

fenmodell, der sog. Panzerstecher bei den Husaren erschien. Der Panzerstecher ist etwa ein Meter lang, besonders gespitzt, mit einer schmalen und ungeschmeidigen Klinge, womit man nur stechen konnte. Die Abbildungen Nr. 1. a und 1. b zeigen die ältersten Panzerstecher. Typisch für sie sind der birnförmige Knauf und die Parierstange in der Form einer liegenden Ziffer „8". Das Stück auf der Abb. 1. a wurde mit einer klassischen Dolchklinge verfertigt, das andere ist der Klinge eines Bohrschwertes ähnlich. Die Erklärung dafür ist einfach, die meisten Klingen wurden in süddeutschen Werkstätten hergestellt und in großer Menge nach Ungarn geliefert. Der Panzerstecher ist eine „Ergänzungswaffe", er wurde an der rechten Seile des Pferdes liegend, am Sattel befestigt, wodurch er schnell griffbereit war. Das nächste Stück (Abb. 2) gehörte zur Husarenrüstung von Ferdinand von Tirol. Silber, vergoldet, mit dem Motivenschatz der Renaissance, interessanterweise mit Ara­beskenverzierung des Ostens, die im 16. Jahrhundert in Westeuropa weit verbreitet war. Die Panzerstecher Modelle Abb. 3 und 4 sind in vielen europäischen Sammlungen vertreten. Diese Waffen sind von Silber gegossen, vergoldet und mit östlichen Medail­lons verziert, in der Mitte mit Renaissance-Scheinsteinenlage. Davon gehen Ranken aus, die mit dem türkischen RUMI Ziermotiv eine große Ähnlichkeit aufweisen. Diese Modelle stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Scheide auf Ab­bildung 5 stammt von der Mitte des 17. Jahrhunderts. Ein in Dresden verwahrter Pan­zerstecher wurde im Jahre 1587 in Wien verfertigt. Wahrscheinlich wurde dieses Modell in großer Menge in Wien sowie in süddeutschen Werkstätten hergestellt. Nicht aus­geschlossen, daß einige Stücke in Ungarn oder in Polen verfertigt wurden. Das Modell auf Abbildung 6 ist ein richtiges Meisterwerk. In der Mitte der Medaillons liegt ein grö­ßerer Türkis, von dort gehen Blumen aus Steinen aus, über den Blumen sitzt ein Granatapfel. Dieses Stück wurde in Gyulafehérvár (Alba Julia, TYanssylvanien) bei einer archäologischen Ausgrabung in einem Grab aufgefunden. Es handelt sich wahr­scheinlich um ein Modell, welches in Siebenbürgen verfertigt wurde und eine starke türkische Wirkung aufweist. Diese Ende des 15. Jahrhunderts erschienene Kavallerie­waffe verbreitete sich von Anfang des 16. Jahrhunderts an immer weiter. Oft wird sie in Inventaren erwähnt. Im Nachlaßinventar des Kapitäns der Grenzfestung Kanizsa, na­mens György Thúry aus dem Jahre 1571 wurden sieben Stücke aufgezählt. Laut eines Briefes (1560) wurden die Mingen für die Panzerstecher aus süddeutschen Gebieten nach Pettau (heute Ptuj in Slowenien) und von dort durch Vermittlung ungarischer Ka­ufleute ins Eroberungsgebiet der Türken geliefert. Die Türken übernehmen dieses Waffenmodell von den ungarischen Husaren bald, es wird auch in Polen und Rußland in kurzer Zeit eingebürgert. Die Abbildung 7 zeigt den Panzerstecher von Ferenc Bethlen, verfertigt im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Der Griff ist besonders interessant, da er dem Griff des ungarischen Säbels nachfolgt. Von Anfang des 17. Jahrhunderts an wurde der ungarische Panzerstecher manchmal schon mit einem Säbelgriff hergestellt. Ein türkischer Panzerstecher vom Ende des 16. Jahrhunderts wird auf Abb. 8 gezeigt. Das reich verzierte Modell verwahrt die Form des frühen ungarischen Panzerstechers. Das nächste Stück (Abb. 9) stammt aus der Sammlung „Teleki", ein Panzerstecher mit spanischer Degenklinge, das Griffstück und die Parierstange weisen auf türkische Ver­bilder hin. Der Motivenschatz besteht aus S A Z Blättern und Blumen. Die Scheide und der Griff passen im Stil der Verzierung nicht zusammen. Es ist möglich, daß die Scheide etwas später verfertigt wurde. Der Panzertecher selbst stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, aus Siebenbürgen. 202

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