Folia historica 15

Hermann Róbert: Kormánybiztosok Görgei táborában I. rész (Luzsénszky Pál és Ragályi Ferdinánd kormánybiztosi tevékenysége 1849. január 31—március 1.)

verlor er völlig die Geduld. Deshalb forderte er zuerst in jähzornig gefassten Briefen eine Rechenschaft von ihm über die Kriegsaktionen der vergangenen Wochen; dann als in der zweiten Woche nach der Evakuierung der Hauptstadt noch immer keine Nachrichten über das Armeekorps des oberen Donaulandes in Debrecen bekannt wurden, entschloss er sich zur Ernennung neuerer Landeskommissare. Seine Wahl traf báron Pál Luzsénszky, den gewesenen Verpflegskommissar des oberdonauländischen Armeekorps und Ferdinánd Ragályi, Mitglied der radikalen Gruppe im ungarischen Parlament. Kossuth und László Madarász hatten zuerst die Absicht, beiden Regierungskommissa­ren weitläufige Bevollmächtigung zu erteilen, aber ihr definitives Beglaubi­gungsschreiben versah sie mit bedeutend geringerer Macht. Beide Regierungskommissare kamen am 19. Januar 1849 in Losonc an, und hier erhielten sie die ersten Nachrichten von Görgei's Heer. Von die­ser Zeit an berichteten sie Kossuth relativ regelmässig an jedem 4—5ten Tag über die Ereignisse. Zum ersten Male begegneten sie Görgei am 23. Januar, nach der verlorenen Schlacht bei Szélakna [Windschacht] und Hodrusbánya [Hodritsch]. Nach der Evakuierung der Bergstädte schlössen sie sich der Süd­kolonne des oberdonauländischen Armeekorps' an, auf diese Weise wurden sie zu Augenzeugen des Sieges der Guyon-Division bei Igló [Iglau, Spirska nova ves]. Nach dem Durchbruch bei Branyiszkó am 5. Februar fuhren sie zuerst nach Epeijes [Eperies, Preäov], dann nach Kassa [Kaschau, Kosice], wo sie dann bis zur Evakuierung der Stadt verweilten. Die Tätigkeit von Gör­gei beobachteten sie zur ganzen Zeit objektiv, obwohl anfangs ein wenig misstrauisch. Nachdem sie sich von der Zuverlässigkeit des Generals überzeugt hatten, teüten sie es auch Kossuth mit. Die ersten Berichte von ihnen kamen relativ langsam (in 5-7 Tagen) nach Debrecen, aber nach dem Durchbruch bei Branyiszkó wurde diese Zeit bedeutend kürzer. Nach der ankunft des oberdonauländischen Armeekorps' in Kassa blieb nur noch die Ankunft der aus dem Südland ausgezogenen Damjanich­und Vécsey-Divisionen in der Umgebung von Szolnok übrig, um die Zusam­menziehung der ungarischen Hauptkräfte durch zufuhren. Kossuth ernannte den Generalleutnant Henryk Dembiriski, den gewesenen Oberbefehlshaber des polnischen Freiheitskrieges in den Jahren 1830/1831 zum Oberbefehls­haber der vor der Zusammenziehung stehenden Armee. Die ernennung von Dembiriski brachte ungeheuer grosse Empörung im Kreis des Offiziersstan­des des oberdonauländischen Armeekorps'. Sowohl Görgei, als auch Lu­zsénszky und Ragályi versuchten, die Unzufriedenheit zu stillen, aber mit we­nig Erfolg. Luzsénszky's Berichte darüber beunruhigten Kossuth besonders. 52

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