Folia historica 10

F. Dózsa Katalin: A női divat változása 1896-1914 között

strebt man nach ästhetischer Wirkung der Heidung, die man durch An­wendung von erlesenen Stoffen, schwungvoller Jugendstilornamentik und der Beibehaltung einer kürzeren Schleppe erzielen wollte. In der im Jahre 1900 in Krefeld organisierten Ausstellung wurden diese Schöpfungen vorgeführt, doch trotz des grossen Aufsehens gelang es, wie es scheint, zu der Zeit die Damenmode noch nicht abzuändern, um so­weniger, da die Aenderung eigentlich schon vorher begann, und zwar dank des neuen Frauenideals und der Ornamentik, die sich in der Kunst und der angewandten Kunst bemerkbar macten. Dieses neue Frauenideal ist eher überschlank als voll, geschmeidig, graziös, ätherisch und durchgeistigt. Sein Ursprung greift zu den Präraffaeliten zurück, erscheint auf den seine Frau, Miss Siddal und nach ihrem Tod Jane Burden darstellenden Bildern des Malers Rosetti. Aehnliche Gestalten erscheinen noch auf den Gemälden seiner Weggenossen, bzw. des französischen Puvis de Chavannes, auf den schottischen Jugendstil- Graphiken und auf den Zeichnungen von Beardsley. Um 1899 gestaltet sich die allererste, allerschönste Form der Jugend­stilmode. Die Haltung der Gestalt bildet eine S- Linie, die Büste ist vor­nübergeneigt, die Kruppe nach hinten, die kaum geschnürte, lockere Taille quillt aus dem glockenrock hervor, woran sich Motive floralen Stils winden. Aber die Länge des Rockes kehrt nicht nur hinten, sondern auch vorn den Boden, was das Gehen ziemlich erschwert! Deshalb muss man ihn beim Gehen aufheben, sichtbar wird dadurch der Fuss und der Unterrock, dessen Feinheit für die Eleganz der Frau massgebend wirkt! Statt Krausen, Blumensträussen und Kunstblumen schmückt man die Heider mit Perlen- und Flitterverzierungen, die als sogenannte Jugend­stil- Passementerie meterweise zu bekommen sind, sowie Spitzen, hauptsächlich Guipure. Und in je grösserer Menge die Heider mit Verzier­ungen überschüttet werden, umso bizarrer wirkt die Silhoutte. Von 1902 an werden die Hüte immer umfangreicher und üppiger geschmückt, der um den Hals liegende Kragen reicht bis zu den Ohren, der Büstenteil ist so weit, dass er nahezu sackartig wirkt, die Taille verbeugt sich fast, die Kruppe gelangt ganz nach hinten. Die Reform der Damenmode ist also weiterhin aktuell, trotzdem lassen die Modeblätter seit den 1880 — er Jahren Reformkleider erscheinen, die zumeist unter der Brust einen Schnitt haben, deshalb erwähnt man sie oft als Empire- Heider, aber diese Modelle werden bloss in einem ganz engen Kreis verbreitet, als Empfangs­tea-gown, als Ballkleider für junge Mädchen, 210

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