Folia historica 3

Berta István: A délvidéki kivándorlás problémája

Das Problem der Auswanderung im Südland Die Auswanderung aus dem Südland bildet einen zeitlich wie räum­lich gut abgrenzbaren Teil der Geschichte der ungarischen Auswan­derungsbewegung. Das erste Zentrum der in den 70er Jahren des vorigen Jahrhun­derts beginnenden Bewegung entstand in den nordöstlichen Komita­ten Oberungarns (Sáros, Szepes, Abaúj-Torna, Zemplén). In diesem Gebiet wurden die Menschen durch das massenhafte Zugrundegehen der Klein- und Zwergbauern, die rasche Zunahme der Zahl der Ag­rarproletarier und die Krise des Handwerks zur Auswanderung nach Amerika gezwungen. Die Auswanderung aus Südungarn begann mit einer Verspätung von 25—30 Jahren, erst um die Jahrhundertwende. Dieser war eine Auswanderung nach Kroatien-Slawonien, Serbien und Bulgarien vorausgegangen, die bedeutende Massen betraf, obwohl diese Art von Auswanderung eher den Charakter einer Übersiedlung trug. Als tatsächliche Vorereignisse und Vorbereitungen der Auswande­rung nach Amerika können die Auswanderungen nach Deutschland betrachtet werden, die in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts dazu geführt haben, dass mehrere Tausende Menschen vor allem das Komitat Bács-Bodrog, aber auch Temes und Torontál verlassen haben. Die Auswanderung nach Deutschland machte dann die deutschen Reisegesellschaften auf das ungarische Südland aufmerk­sam, als auf ein Gebiet, in dem sie eine erfolgreiche Tätigeit ent­falten und mit der Allswanderung beträchtlicher Massen rechnen können. Selbstverständlich war nicht die Verlockung die primäre und wichtigste Bewegkraft der Auswanderung. Vollen wir die wirklichen Gründe für die Auswanderung fest­stellen, dann müssen wir vor allem die wirtschaftliche Ruinierung und die Überschuldung des Baeurntums als treibende Kraft hervor­heben. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts gingen in den Komitaten Bács-Bodrog, Temes und Torontál 9—10 tausend Klein­und Zwergbauern zugrunde. In der gleichen Zeitspanne stieg die Summe der Hypothekenlasten des Bauerngutes auf das mehrfache. Das an Zahl beträchtlich angewachsene Agrarproletariat fand sich in der sich in schwerer Krise befindenden Landwirtschaft und der sich in Südungarn nur sehr langsam entwickelnden Industrie nur mit Mühe und Not eine Arbeitsgelegenheit. Nach den gewaltsam unterdrückten Lohnbewegungen suchten sich deshalb immer mehr Menschen im Ausland Arbeit und entschlossen sich zur Auswande­rung. 157

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