S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 31/1. (Budapest, 1978)

Die Abmessungen der Kopfkapselbreite und Länge der 5 Larvenstadien sind in Tabelle zusammengefasst. Der Dyar' sehe Wachstums faktor für die Kopfkapseldurchmesser beträgt 1. 5. Die Larvalm orphologie von T. cos tata stimmt nicht mit der von LORENZ und KRAUS (1957) angeführten Beschreibung des Genus Tenthredo überein. FRASSBILD UND SCHADWIRKUNG (Abb. 1 und 2) Die Junglarven fressen rundliche Löcher in das Blattparenchym, wobei die Epidermis der gegenüberliegenden Seite oftmals erhalten bleibt, später gehen die Larven auch zu Rand­frass über. Vielfach wandern sie bald zu den Triebspitzen und fressen diese von der Spitze mit den Knospenanlagen her etwa 5 cm weit ab, bevor sie eine neue aufsuchen. Beim Herum ­wandern oder bei Mangel an Triebspitzen benagen die Larven auch die Aussenseite von Sten­gel und Zweigen, (Flecken von 1 bis mehreren cm Länge), besonders von C. ramosissima, oder fressen auch wieder an Blättern. Die Schadwirkung der Larven kann beträchlich sein wenn man berücksichtigt, dass an einigen Lokalitaten, (z.B. im Sterna-Tal und nordöstlich von Nafplion) mehr als 50% der End­triebe (mit Blütenknospen) von C. juncea zerstört waren. C. ramosissima in einem Weizen­feld bei Nafplion war ähnlich stark befaUen, Larven oder Frassschäden konnten an fast allen Pflanzen beobachtet werden. KOKONSTADIUM UND ÜBERWINTERUNG Kurz nach der Häutung zur Einspinnlarve (L 5 ), verlässt diese die Pflanze und bohrt sich in den Boden ein und bildet einen losen Erdkokon bzw. eine "Erdhöhle". Diese zeigt fast keine Auskleidung und nur eine geringe Verfestigung der umgebenden Bodenpartikel; Länge: 13-16 mm, Durchmesser: 7-9 mm. Die Eonymphe überwintert und verpuppt sich im Früh­jahr. WIRTSPFLANZEN Die Eiablage von T. cos tata an C. juncea (grosser Knorpellattich) wurde im Freiland beobachtet und auch im Laborversuch bestätigt. Morphologisch gleichartige Eiablagen wur­den auch an C. ramosissima gefunden. Ein Vergleich der von den beiden Pflanzen gesammel­ten Larven (von C. juncea wurden z.T. schon die Eier in Zucht genommen) lässt keinen Zweifel, dass sie derselben Art angehören. Da T. costata an diesen zwei morphologisch so unterschiedlichen Chondrilla-Arten lebt, darf wohl vermutet werden, dass der echte Wirts­pflanzenkreis der Blattwespe auch noch andere Arten dieser Pflanzengattung miteinschliesst, besonders in Süd-Osteuropa und Südrussland, wo ihr Evolutionszentrum zu liegen scheint. Beide Chondrilla-Arten sind Unkräuter. Das Vorkommen von C. ramosissima ist auf Osteuropa und die West-Türkei beschränkt, C. juncea kommt hingegen von Westeuropa über Osteuropa, Türkei bis nach Turkmenistan vor. Die Pflanze wurde auch nach Australien ein­geschleppt und entwickelt sich dort zu einem Unkraut von wirtschaftlicher Bedeutung. Die Australische Station für Biologische Bekämpfung (CSIRO Biological Control Unit) in Mont­pellier, Frankreich, hat deshalb den Phytophagenkomplex von ChondriHa spp. in Europa studiert und auch bereits Bekämpfungsmassnahmen eingeleitet (WAPSHERE, 1974). Da T. costata in ihrem Wirtspflanzenspektrum auf Chondrilla spp. beschränkt zu sein scheint und auch eine beträchlich Schadwirkung entwickelt, könnte sie für die biologische Bekämpfung von C. juncea Bedeutung erlangen. Es würde sich deshalb lohnen, die Wirtsspezifität und Schadwirkung der Art noch im Detail zu studieren.

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