S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27/2. (Budapest, 1974)

sich verkehren, wenn es die Grenzen seiner Anwendungsmöglickeiten überschreitet und ohne eine strikte Abgrenzung seiner Schranken angewendet wird. Mag es als Binsen­wahrheit die Anführung der oben besprochenen Gesichtspunkte gelten, die bereits er­schienen Aufsätze liefern genügend Beweise dafür, dass sie doch nicht genügend oft und genügend nachdrücklich wiederholt werden können. Die Lichtfallen lieferten neue Erkenntnisse für zahlreiche Disziplienen unsere Wissen­schaft. Sei uns gestattet die Bedeutung der Lichtfallen in systematischer, faunistischer, zoogeographischerl, phänologischer, physiologischer und museologischer Hinsicht kurz zu erörtern. 1. Die Grossschmetterlinge gehören zu den bestens erforschten Gruppen der Insekten, ganz besonders hinsichtlich Mitteleuropas. Dessen ungeachtet Hessen sich in dem Ma­terial des ungarischen Lichtfallennetzes mehrere, für die Wissenschaft neue Arten fin­den. Zur Klärung von Fragen die das Problem der Unterarten betreffen sind die erbeu­teten reichen Serien ganz besonders geeignet. 2. Die Lichtfallenfänge haben die faunistische Erforschung Ungarns in hohem Masse vorwärts getrieben. Mehrere Dutzende für Ungarn neue Arten konnten nachgewiesen werden und grössere Serien von bisher als selten bezeichneten Arten wurden erbeutet. 3. Für die zoogeographische Bearbeitung eines bestimmten Gebietes ist die Kenntnis der dort lebenden Tiere, ihrer Verbreitung und Häufigkeitverhältnisse erforderlich. Diesbezüglich lieferten die Lichtfallen zahlreiche verlässliche Angaben. 4. Die Phänologie ist nur ein Teil der Ökologie . Ihre Hervorhebung wird durch ihre Bedeutung rechtfertigt. Bezüglich Gene rati on s zahl, Flugzeitdauer, Flugmaximum kön­nen wir uns in vielen Fällen nur auf die Lichtfallen verlassen. 5. Obzwar in indirekter Weise, sind die Angaben auch bei Erforschung physiologischer Fragen brauchbar, z.B. der Geschlechtsreife der erbeuteten Falter, des Männchen-, Weibchen-Verhältnisses usw. 6. Ein grundlegene s Moment in der Bearbeitung des Lichtfallenmaterials, das den Wert der nachfolgenden Forschungsarbeit bestimmt, ist die einwandfreie Determination der Tiere. Auf sämtliche Arten bezogen konnte diese Arbeit nur durch das Naturhistorische Museum bewältigt werden. Die aus dem Lichtfallenmaterial ergänzte Lepidopteren­sammlung ist von hohem wissenschaftlichen Wert. Es darf wohl festgestellt werden, dass die Lichtfallen ein hervorragendes Sammelgerät darzusteUen vermagen, wenn sie nur in richtiger Weise gebraucht werden. Die grosse Menge der durch die LichtfaUen gelieferten Angaben dürfte nicht nur durch die theoretische Wissenschaft, sondern auch durch die angewandte Forschung in viel­seitiger Weise verwertet werden. Eine strikte Trennung der wissenschaftlichen und praktischen Bedeutung der Lichtfallen wäre jedoch unangebracht, eine klare Grenzzie­hung zwischen den beiden Aspekten ist nicht möglich. Die Phänologie der in einem bestimmten Gebiet lebenden Population einer Art, zeigt ein für die betreffende Art charakteristisches - wenngleich in den einzelnen Jahren nich vollkommen übereinstimmendes - Bild. Die Generationszahl bleibt in der überwiegen-

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