Dr. Szent-Ivány József szerk.: Folia Entomologica Hungarica 3/1-4. (Budapest, 1938)

Die ersten Klagen über grosse Raupeuplagen erklangen im Jahre 1896. Wie MAYET (4) berichtet, hat damals die Raupe in den Weingärten der Umgebung von Nimes besonders stark geschädigt. Nach einem Berichte der „Feuille viticole de la gironde" erschien die Raupe in demselben Jahre auch in Marseille und Beziers, wo sie bereits 10%> der Weinîechsung vernichtete, wie ich in einer Mitteilung von SAJÓ (8) lese. Die Plage wiederholte sich im Jahre 1903. Über die Menge der Raupen gibt uns der Bericht DEG­RULLY's (1) einen Begriff nach welchem ein Besitzer in seiner Weinwirtschaft 400.000 Raupen sammeln konnte. Nach einem Jahr­zehnte (1913.) erneuerte sich die Raupeuplage u. z. im Departn. HERAULT, wie PASTRE (5) mitteilte. Auch in Italien sollen schon grosse Schädigungen festgestellt worden sein, wie STELLWAAG nach den Ausführungen von DE STEFANI und CANAVARI berichtet. In Ungarn verursachte die Raupe den ersten nennenswerten Schaden im Frühjahre 1920. Im vorhergehenden (1919.) Sommer und Herbst (im Jahre der Räteregierung) waren unsere Weingärten sehr veiwachlässigt, das sorgfältige Bestellen blieb in den unsi­cheren Zeiten aus und das viele Unkraut lockte die Schmetterlinge zur Eiablage an. Im nächsten Frühjahr überfielen dann die über­winterten Raupen, nachdem sie ihrer natürlichen Nahrung beraubt wurden, die sprossenden Weinreben. Seitdem war Ruhe, erst im letzten Frühjahre erneuerte sich wieder die Plage, nach der wir hoffentlich wieder auf lange Jahre Ruhe haben werden. Als Lepidopterologe beschäftigte ich mich öfters mit Züchtun­gen des Braunen Bären. Schon in meinen früheren Züchtungen ging ein — zwar minderer — Teil der schon grosswuchsigen Raupen infolge der Pilzkrankheit Empusa aulicae ein. Die Raupen meiner diesjährigen Züchtung habe ich im Frähjahr noch im Jugendzustand bekommen. Sie waren frisch und anscheinend ganz gesund. Die Krankheit erschien erst nach anderthalb Monaten als sich bereits die Hälfte der Raupen schon eingesponnen hatte. Eine kranke Raupe kam sogar zum Einspinnen und ich konnte erst nach längerer Zeit, als ich das verdächtige Gespinnst aufriss, feststellen, dass die Raupe gerade im Begriff zur Umstaltung zur Puppe durch den Pilz getötet wurde. Nach PICARD (6) soll dieser Pilz im Jahre 1913 in Frank­reich der weiteren Plage ein Ende gesett haben. Leider sind bisher alle Versuche mit dieser Krankheit künstliche Seuchen hervorzuru-

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