Folia archeologica 54.

Tibor Kemenczei: Funde der skythisch geprägten Aföld-gruppe in Trans-danubien

FOLIA ARC.HAEOLOGICA I .IV. 2008-2010. BUDAPESI FUNDE DER SKYTHISCH GEPRÄGTEN AFÖLD-GRUPPE IN TRANSDANUBIEN Tibor KEMENCZEI In der ungarischen Forschung entstanden unterschiedliche Meinungen über die Einteilung der skythisch geprägten Funde des Karpatenbeckens in Gruppen. Zu­erst sondierte Nándor Fettich der Lage der Fundorte nach drei Gruppen vonei­nander ab: eine in Siebenbürgen, eine entlang der Theiss und ihrer Nebenflüsse, sowie im Gebiet westlich der Donau. 1 Davon abweichend bestimmte Árpád Bottyán skythische Gruppen im Karpatenbecken, die er Erdély (Siebenbürgen), Alföld (Ti­efebene) und Kárpátalja (heute ukrainische Transkarpatien) (Kustánfalva/Kustano­vice) Gruppe nannte, 2 d. h. seiner Meinung nach gehörte das Gebiet von Transdanubien nicht zur skythisch geprägten Kultur. Der beste Forscher der Funde skythischen Typs von Ungarn, Mihály Párduc/, bestimmte noch genauer die vers­chiedenen territorialen Gruppen. Laut seiner Feststellung fasste das Verbreitungs­gebiet der Alföld-Gruppe das Fal der Theiss, das Gebiet links der Thess, Nordungarn und die Südslowakei um, während in Transdanubien, nördlich des Plat­tensees nur die Wirkung, der Einfluss der Alföld-Gruppe sich durchsetzten. 3 Gábor Vékony vertrat eine andere Meinung, wobei er die Behauptung von Nándor Fettich für richtig hielt, wonach ein Feil von Transdanubien zum skythisch geprägten Kul­turkreis gehörte. Er meinte, class die Region Donauknie zum Verbreitungsgebiet der so genannten Vekerzug - Hetény - Kultur (=Alföld-Gruppe) gehörte, während der östliche Landstrich von Transdanubien, die Donau-Gegend eine unbesiedelte Grenzzone zwischen den zwei großen Kulturkreisen war. Der Vordrang der skythis­chen Kultur der Tiefebene in die inneren Gebiete von Transdanubien erfolgte zur Zeit der Periode Hallstatt Dl. 4 Auch die Theorie von B. Terzan ist noch zu erwäh­nen, wonach der militärische Angriff der skythischen Gruppen der Tiefebene in der Entwicklung der Hallstattkultur in Transdanubien zu einem Abbruch führten. 5 Das in den letzten Jahrzehnten während verschiedener Erdarbeiten zum Vors­chein gekommene Fundmaterial erweiterte besonders das von Mihály Párducz ve­röffentlichte Fundortsverzeichnis der Funde skvthischer Prägung in Transdanubien. 6 Auf Grund deren kann man im Vergleich zum früheren Standpunkt viel begründe­ter in der Frage Stellung nehmen, welcher Kultur die Funde skythischen Typs des Gebietes westlich der Donau zugeschrieben werden können. 1. Alsópáhok (Komitat Zala). Im Laufe der 2009 auf der Spurlinie der Landstraße 76 durchgeführten Freilegung erschloss man die Häuser, Gruben einer eisenzeitlichen Siedlung. Unter den Fundstücken kamen dreiflügelige bronzene Pfeilspitzen mit innerer Tülle, Tonstempel (Abb. 1, 2), ein bronzener I laarring, sowie eine bronzene Schlangenfibel zum Vorschein. 1 FETTICH 1928, 27. 2 BOTTYÁN 1955, 9-10. 3 PÁRDUCZ 1965A, 273 4 VÉKONY 1986, 262-263. 5 TERZAN 1998, 536. 6 PÁRDUCZ 1965A, 274-277.

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