Folia archeologica 48.

Endre Tóth: A magyar koronázási jogar

134 ENDRE TÓTH Münzen 9 4 und Fibeln 9 5 und auf anderen Goldschmiedegegenständen 9 6 zu sehen. Um 1100 wurde er im Fund von Tomsarve mit dreieckiger Erweiterung verwendet. 97 Im 11.-12. Jahrhundert kommt auch die stilisierte Variante des Salomon-Knotens mit Quadrat vor. 9 8 Die einfache Variante, ohne Quadraterweiterung, erscheint auf Werksteinen des 12.-13. Jahrhunderts auf griechischem Gebiet: Athen, Agora, an der Seite eines Sarkophags in der St.-Apostelkirche, 9 9 Androusa, Samarina-Kirche, am Schenkel des Löwen und geflügelten Greifen der Berna. 10 0 Auf westlichen Werksteinen kommt sie Reiclienau-Oberzell 10 1 (um 799) vor. In der Flechtband­Steinbearbeitung ist sie auch später vertreten: Zara, Svete Nedelja, an der Schranke aus dem 11. Jahrhundert, 10 2 Brunnenkranz, Venedig 10 3 (Ende 9., Anfang 10. Jh.) usw. Der Salomon-Knoten ist also ein als antikes Erbe im alamannisch-fränkischen Gebiet im 6.-7. Jahrhundert wohlbekanntes Ziermotiv, 10 4 und auch schöne Vorkommen der mit Quadrat erweiterten Variante finden sich auf den Preßblechfibeln. 10 5 Können diese Vorbilder für die ähnlichen Motive auf den awarischen Beschlägen im Karpatenbecken sein? Sie sind auch in der awarischen Metallkunst nicht unbekannt . Es findet sich auch die mit Quadrat erweiterte Variante (Abb. 8. ). Die Verbreitung des Salomon-Knotens auf den awarenzeitlichen Beschlägen war nicht der Rezeption des Motivs selbst zu verdanken. Auf einem Teil der awarischen Gürtelbeschläge läßt sich gut die Herkunft des Auftauchens des Salomon-Knotens und dann sein Selbständigwerden beobachten. Den Salomon­Knoten verwendete man an Nebenriemenzungen und quadratischen Beschlägen: Das Motiv eignet sich zur Ausfüllung von kreisförmigen und quadratischen Flächen. Auf awarische Beschläge gelangte der Salomon-Knoten (und seine durch Quadrat erweiterte Variante), weil die rechteckigen Flächen - Hauptriemenzungen - von einem Muster aus sechs oder vier Bändern verziert werden und das Vierpaßmuster dessen Anfängsteil bildet, den die Flechtbänder abschlössen. Eine Seite der Riemenzunge von Szekszärd-Bogyiszlö Grab 450 verziert ein laufendes Flechtmuster; auf Nebenriemenzungen und quadratische Gürtelbeschläge paßte nur ein kleiner Teil des Geflechtes. 10 7 Im Grab 277 des Gräberfeldes von Halimba 10 8 ist die Riemenzunge ebenfalls von einem laufenden Flechtmuster verziert, und auf die quadratischen Gürtelbeschläge kam ein Glied des Musters. Das Muster gewann ein Eigenleben, und auf den Gürtelbeschlägen kommen nicht 9 4 Auf einer Prägung Ottos I. von Huy, Kluge Nr. 24 und einer Prägung des Straßburger Bischofs Erchambold (965-991). Nach Kluge als Beizeichen häufig im Andernacher Raum, als Münze nur in Huy und Straßburg, auf Flechtwerksteinen z. B. auf beiden Seiten eines Kreuzes: Millstatt, Kärnten, Johannson-Meery, B., Karolingerzeitliche Flechtwerksteine aus dem Herzogtum Baiern und aus Bayerisch-Schwaben, Kallmünz 1993, Nr. 51. 9 5 Silberfibel aus dem Münzschatzfund von Vaalse, Dänemark, Ende 10. bis Anfang 11. Jh., Kat. Mainz 1992, 143, Nr. 4. 9 6 Reliquiarfragment, Fritzlar, Domschatz, 8. Jh., Roth 1986, Taf. 7. 9 7 Stenberger II, 1947, 43, Textabb. 20. 9 8 Silberfibel, spätes 11. Jh., Groträsk, Schweden, Kat. Mainz 1992, 149, 16 und vor allem auf dem Scheidenencle des Reichsschwertes der Salier, aus Zellenemail: Schulze-Dörrlamm 1995, Taf. 4, 76-77; im Vastäde-Fund aus dem 11. Jh. Sternberger II, 1947, 89. Textabb. 31. 9 9 B our as 1979, Fig. 8. 10 0 Bouras 1979, Fig. 19-20. 10 1 Kat. Stuttgart 1997, 458, Abb. 525. 10 2 Sansoni 1998, 126; Muzeji i zbirke Zadra (red. M. Suic), Zagreb 1954, 102. 10 3 Polacco, R., Marmi e mosaici paleocrostiani e altomedievali del Museo Archeologico die Venezia, Roma 1980, 18, Nr. 5. 10 4 Christlein 1979, fig. 78. 10 5 Die Varianten und Typen s. Klein-Pfeuffer 1993, 121-131. 10 6 Sammlung von Margit Nagy: Sansoni 1998; und Nagy 1998, Abb. 29, 3, 4, 8, 9. 10 7 Rosner 1999, Taf. 31. 10 8 Török 1998, Taf. 32.

Next

/
Oldalképek
Tartalom