Folia archeologica 48.

Szabó Ádám: Suetrius Sabinus „újabb” felirata Pannoniából.CIL, III, 10490 = RD,369

102 SZABÓ AD AM Vom während der Donauregulierung ausgebaggerten Fundort stehen uns mehrere Angaben zur Verfügung [5], die uns bei der Deutung dieser fragmentarischen Inschrift helfen können. Auf der Pester Seite stand einst die Gegenfestung von Rákospatak [6], eine Brücke verband sie mit dem auf der Hajó­gyári sziget [Schifffabrikinsel] liegenden Statthalterpalast. [7] Der eine Pfeiler der Brücke stand genau auf dem Fürdőzátony (Abb. 5). Hier hat man Gebäudereste gefunden und sind auch weitere Steindenkmäler mit Inschrift zum Vorschein gekommen. [8] Die in diesem Aufsatz erörterte Inschrift kann also ursprünglich mit den Gebäuderesten auf der Fürdősziget in Zusammenhang stehen, und zwar mit anderen Steindenkmälern zusammen, die an der Linie der Festung von Rákospatak - Fürdőzátony - Statthalterpalast, auf der Fürdősziget und ihrer Umgebung zum Vorschein gekommen sind. Es gibt darunter auch mehrere, die von Personen hohen Ranges errichtet wurden. [9] Die Schäden der von hier stammenden beschrifteten Steindenkmäler, die abgemeisselte Form der hervorragenden Gesimswerke, die nachträglich vertieften Löcher von regelmässiger Form, die Kalkreste in den Vertiefungen weisen alle auf eine sekundäre Verwendung hin, und zwar bestimmt im 4. Jahrhundert, da ihre auf Grund der Texte bestimmte Chronologie die Periode von der Zeit von Commodus bis die Tetrarchie umfasst. [ 10] In diesem Zeitraum konnte auch die hier erörterte Inschrift errichtet worden sein. Die Bedeutung des im Vorfeld von Aquincum liegenden Fundortes betont im Rahmen der städtischen Topographie einerseits ihre direkte Verbindung mit dem Statthalterpalast, anderseits die Rolle der Brücke, die ihn überschritt, im engen Sinne des Wortes war er dadurch ein „Pfeiler" für den auf das Barbarikum im Donau-Theiss-Zwischenstromland gerichteten Verkehr über das jenseitige Ufer und dann über die Festung von Rákospatak hinaus (Abb. 5). Auf Grund der topographischen Lage des Fundortes, des als Baustoff verwendeten beschrifteten Steinmaterials, sowie der dicken Mauerreste [11] scheint es lieber ein spätrömisches, im Dienste der Grenzverteidigung stehendes Gebäude gewesen zu sein, als ein Bad, wie man früher auch auf Grund von Thermalquellen [12] angenommen hat. Dem Charakter und der Struktur der Inschrift nach war unser Steindenkmal ein Bestandteil der Basis einer Statue, genauer eine eingemauerte Tafel, die die Vorderseite eines Postaments bildete. Daraufweisen auch die geriffelte Bearbeitung beider Seiten, die ungleichmässige grobe Oberfläche der Rückseite und in erster Linie die Dedikationsformel, die für die Postamentinschriften der für die Kaiser errichteten Statuen typisch war, hin. Was die Grösse des Textes bzw. der Tafel betrifft: die Form des Steindenkmals verschmälert sich von unten nach oben, das ist gar nicht einmalig, selbst unter den pannonischen Inschriften. [13] Auf Grund der sichtbaren 3-4 ganzen Zeilen und des zur Verfügung stehenden Platzes konnten in den einzelnen Zeilen ohne Ligaturen durchschnittlich 13-15 Buchstaben gestanden haben. Die erhalten gebliebenen Fragmente ermöglichen auch eine annähernde Bestimmung der ehemaligen Ausmasse des Steindenkmals. Der untere Teil der Inschrift ist also vorhanden, d. h. unter der letzten Zeile noch 4 cm, darunter liegt auf Grund der Wölbung der unterste Teil der Tafel,ein unterer, nicht besonders dicker Rahmen des Steindenkmals könnte vielleicht noch dazu gehört haben. Wenn man sowohl die Inschriften ähnlichen Typs, als auch die Struktur der zu diesem Typ gehörenden, gebauten oder aus einem einzigen Steinblock errichteten beschrif teten Statuenbasen, die Ausmasse des Steindenkmals und der erhalten gebliebenen vollständigen Zeilen in Betracht zieht, kann man bei einer Durchschnittsbreite von 53 cm feststellen, dass die ehemalige vollständige Höhe des Steindenkmals etwa 80-90 cm gewesen sein konnte und es insgesamt 10 höchstens 11 Zeilen enthielt. [14] Alle möglichen Ergänzungsgesichtspunkte berücksichtigt fügt RÖMER F. noch hinzu, dass es „das Fragment eines zur Verehrung eines unbekannten Kaisers errichteten Steines ist". Auch die fragmentarische Dedikationsformel der Inschrift beweist die Behauptung, dass es hier um die

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