Folia archeologica 42.
Szathmári Ildikó: A dobozi későbronzkori bronzlelet
76 KATALIN BÍRÓ-SEY ter anderem auch mit der Metrologie der Kupfermünzen aus Komitat Tolna. Das Durchschnittsgewicht der Bronzemünzen vom „Kapostaler" Typ aus der Nähe von Regöly, Szárazd und Gerjen (er untersuchte 212 Münzen) bestimmte er mit 7,26 Gramm. Er untersuchte auch eine Gruppe von besser erhaltenen Münzen, bei denen er einen Durchschnitt von 7,43 Gramm feststellte. Das Durchschnittsgewicht von Kleingeldern bestimmte er aufgrund der Untersuchung von 92 Münzen mit 1,46 Gramm. 1 3 Obwohl die Gewichtsangaben von mehreren hundert Bronzemünzen bekannt sind, kann meines Erachtens trotzdem nicht genau festgestellt werden, welches Gewicht sie ursprünglich hatten. Vermutlich lag ihr Gewicht zwischen 9 und 10 Gramm. Die großen Münzen kommen, wenn auch selten, doch auch als Billonprägung vor. Diese Prägungen zeugen vom Vorhandensein von Übergängen zwischen den Silber- und den Bronzemünzen. Für den Umstand, daß derselbe Typ aus zwei bzw. drei verschiedenen Metallen geprägt wurde, kann es mehrere Erklärungen geben. Die Umwandlung des Kapostaler Typs aus einer Silbermünze in eine Bronzeprägung mit Übergängen aus Billon kann auf „Inflation" bzw. Zeitunterschied hinweisen. Doch nicht nur die Qualität des Metalls veränderte sich, bzw. sein Wert verringerte sich, sondern auch sein Gewicht, wie wir es vorhin gesehen haben. Das Gewicht der großen Silbermünzen liegt bei 12 gramm (z. B. Dess 238,239,240), während sich unter den Bronzemünzen nur wenige befinden, die ein Gewicht über 9 Gramm haben. 1 4 Eine andere Erklärung wäre, daß diese Münzen nicht mit einem Zeitverschub sondern parallel aus Silber und aus Bronze geprägt wurden. Demnach kann es vier bzw. fünf verschiedene Werte zur gleichen Zeit gegeben haben. Das heißt, außer den kleinen Silbermünzen hätten auch die großen und kleinen Bronzeprägungen als Wechselgelder der großen Silbermünzen gedient. Die Billonvarianten können auch Fälschungen der Silbermünzen gewesen sein. Diese Hypothese kann ich anhand von keinem Schatzfund mit Beweiskraft bestätigen, da wir, wie bereits erwähnt, über keinen authentischen Schatzfund verfügen, in dem die Silber- und Bronzemünzen gemeinsam vorkommen. Die in der Münzpräge und Guß Werkstatt von Szalacska gefundenen Prägungen waren kleine Silbermünzen vom Kapostaler Typ. Der einzige Bronzeprägung unter ihnen gehört in den Typenkreis des Fundes von Gyurgyevác. Die Prägestöcke dienten zur Prägung von kleinen Silbermünzen. 1 5 In Bezug auf das Wechseln von Silber Ц Bronze besitzen wir keinerlei Belege oder Hinweise aus der Zeit über das Wertverhältnis von Silber und Bronze bei den Kelten. Ein Beweis für die Gleichzeitigkeit wäre, wenn man mit demselben Prägestock geprägte Silber- und Bronzemünzen, kleine oder große, finden könnte. Doch ein Vergleich ist durch den beträchtlichen Unterschied hinsichtlich des Zustandes der Münzen aus den beiden verschiedenen Metallarten erschwert. 1 3 Göhl 1908, 177. 1 4 Auch unter Brücksichtigung des hohen Grades der Korrodiertheit ist unwahrscheinlich, daß das Gewicht der großen Bronzemünzen 12 Gramm erreichte. 1 5 Göhl 1907,47—50; 51—52.