Folia archeologica 42.
Szathmári Ildikó: A dobozi későbronzkori bronzlelet
74 KATALIN BÍRÓ-SEY nehnem (BÁV) in kleineren Sätzen gekauft worden. 4 Wahrscheinlich kam in den letzten zwei Jahren ein größerer Fund zum Vorschein, der dann zerstreut und von mehreren Personen an verschiedenen Stellen verkauft worden ist. Ein Schatzfund von Kapostaler Münzen ist bislang noch nicht publiziert worden. Der Typ gehört zwar nicht zu den seltenen, doch in den bisherigen Publikationen wird das Auffinden solcher Bronzemünzen bloß erwähnt, ohne sie detailliert aufzuarbeiten. Anfang des Jahrhunderts berichtete Ödön Göhl in der Zeitschrift Numizmatikai Közlöny über das Auffinden solcher Münzen 5 sie wurden auch in die Dessewffy Sammlung aufgenommen 6, und Göhl ging auf sie in seinem Artikel über die Münzpräge von Szalacska 7 ein. In der Sammlung des Münzkabinetts des Ungarischen Nationalmuseums wie auch im Mór-Wosinsky-Museum in Szekszárd befinden sich mehrere Hunderte von diesem Typ s, vermutlich handelt es sich bei ihnen ebenfalls um Teile eines größeren Schatzfundes. Dieser sog. Kapostaler Typ wurde nach seinen Fundorten benannt, die zum Großteil im Tal des Flusses Kapos liegen. In der Fachliteratur wird er auch als „Regölyer" oder „Szalacskaer" Typ bezeichnet. Diese Münzen wurden in zwei verschiedenen Größen und aus zwei verschiedenen Metallen geprägt. Besser gesagt, es gibt von der größeren Sorte auch Billonprägungen. Die großen Silbermünzen haben ein viel größeres Gewicht (um 12,00 g) als die Bronzemünzen (um 9,00 g). Der Typ selbst gehört in den Kreis der Philippus-Nachahmungen und kann als die vorletzte Stufe in einer Degenerierungsreihe betrachtet werden. Innerhalb des Fundes können eher Variationen des Prägestockes als ein Degenerierungsprozeß beobachtet werden. Große Bronzemünzen (Kat. 1-45, 59-106) Av.: Bartiger Kopf mit Lobeerkranz, schaut immer nach rechts. Das Durcheinander der tropfenformigen „Motive" am Kopf läßt nicht immer erkennen, welches „Motive" zum Kranz und welches zu den Haaren gehört. Das Gesicht ist eingefallen, der Vollbart springt verhör. Die Knopfaugen sind ab und an in einen ausgesprochen lorbeerblattförmigen Rahmen eingefaßt. Die Nase weist im großen und ganzen zwei Varianten auf: die eine ist eine Stülpnase (z. B. Kat. 23), die andere ein verkehrtes „L" mit knotiger Ecke (z. B. Kat. 24). Der Kopf bzw. das Münzbild auf dem Avers ist oft mit einer Punktreihe oder Perlenkette umrahmt (Kat. 45). Wegen des Verrutschens des Prägestockes sind aber meistens nur Teile davon zu sehen. Rv.: Reiter, schreitet immer nach links, trägt einen mondsichelförmigen Hut, dessen in einem „S" endender Fortsatz oft bis zum Pferdeschweif reicht (Kat. 61, 63). Unterhalb der Gelenke der in steigbügelförmigen Hufen endenden Läufer (Kat. 25) 4 Ungarisches Nationalmuseum, Münzkabinett, Inv.-Nr. 12A. 1989. 1-3; 10A. 1990; 13A. 1990; 16A. 1990; 21A. 1990;6A. 1991;9A. 1991; IIA. 1991. 13A. 1991; 14A. 1991. 5 Göhl 1908,177; Göhl 1915, 82; Göhl 1926, 32. 6 Dessewffy 1910. Nr. 238-255; Dessewffy 1915, Nr. 1208-1212. 7 Göhl 1907, 59. 8 Mór-Wosinsky-Museum, Szekszárd, Inv.-Nr. 60.1-31; 60.33-62, 65, 67-68,70-77, 79-84, 86-97, 99, 101-103,115-124, 126-132,134, 136, 139-140,142-165, 172,178-187.