Folia archeologica 42.

Szathmári Ildikó: A dobozi későbronzkori bronzlelet

68 SZATHM ÄRI ILDIKÓ Bei der Altersbestimmung des Fundes von Doboz ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß sich das Bronzedepot in einem Gefäß der Gáva-Kultur mit schräg geripptem Bauch befunden hat (Taf! 3 4). 1976 begann man in einer anderen, in der Nähe zu Hajdúirtás liegenden Gemar­kung, in Faluhely eine arpadenzeitliche Kirche und den sie umgebenden Friedhof zu erschließen. 6 2 Schon von Beginn der Ausgrabung an konnte beobachtet werden, daß unter den frühmittelalterlichen Schichten spätbronzezeitliche Siedlungsspuren der Gáva-Kultur zu beobachten sind. Aus den zutage geförderten Keramikfunden durch Fingereindrücke verzierte Töpfe, Urnen von Pseudo-Villanova-Typ mit waagerecht kanneliertem Hals, turbanartig facettierte Schüsseln konnten wir im Laufe der vo­rangehenden Untersuchungen darauf schließen, daß die Siedlung Faluhely von der Bevölkerung am Ende der Frühperiode der Gáva-Kultur bewohnt war/' 3 Wir müs­sen zwar bemerken, daß die für diese Periode so charakteristischen, mit Wellenlini­enverzierung versehenen Gefäße in verhältnismäßig niedriger Zahl vorkommen, was aber auch damit zu erklären ist, daß der Fundort vom Stammesgebeit etwas weiter li­egt. Das Gefäß von Doboz aus der Gáva-Kultur erinnert uns vor allem an die Ur­nenform. Die auf dem Bauch des Gefäßes befindliche schräge, bzw. auf dem Hals schwach erkennbare, waagerecht verlaufende Kannelierung, war ein beliebtes Zier­motiv der Töpferei der Gáva-Kultur. Von den Bewohnern der Theißgegend vor der Periode der Gáva-Kultur wurde die Schulter der Tongefäße nicht mit Facettierung, mit turbanartig facettiertem Motiv verziert. Diese Verzierungsart wandte zuerst die Töpferei der Frühurnenfelderkultur des westlichen Karpatenbeckens an und sie wurde dann von dieser von den Völkern der Theißgegend übernommen. 6 4 Aus der Periode, nach der die Depotfunde von Opályi-Typ in die Erde gekom­men sind, kennen wir eine bedeutende Anzahl von Bronzefunden aus NO-Un­garn 6 5. Auf den Fundorten dieser befinden sich auch die Siedlungen des Volkes der Gáva-Kultur. Die Einreihung in das Denkmalmaterial der Gáva-Kultur wird auch von einigen solchen Bronzefunden untermauert, welche in Tongefäßen von Gáva­Typ (Nagykálló—Telekoldal, Piricse I., Tállya, Vajdácska) zum Vorschein gekom­men sind. Der Großteil dieser wird von der Forschung als Nachlassenschaft der ersten Phase der Metallkunst der Gáva-Kultur betrachtet. Der mit den vorangehen­den identische, zahlreiche Gegenstandstypen enthaltende Fund von Doboz zählen wir ebenfalls zu diesem Kreis, trotz dessen, daß der Fundort am Rande des Gáva­Kulturgebietes liegt. Weshalb das aus der ersten Phase der Metallkunst der Gáva-Kultur stammende Denkmalmaterial in die Erde gekommen ist, können wir nicht mit Sicherheit feststel­len. Die Keramikfunde zeugen davon, daß das Leben des Volkes der Gáva-Kultur keinen Bruch erlitten hat. Viel wahrscheinlicher ist, daß zur Verbergung je einer, von de Bronzegießern zusammengesammelten und zum Einschmelzen vorgesehenen Gegenstandsgruppe lokale Ursachen geführt haben dürften. Die Verbergungszeit des in Doboz—Hajdúirtás zum Vorschein gekommenen Depotfundes setzen wir — aufgrund der in diesem vorhandenen jüngsten Bronzegegenständen bzw. des Tonge­fäßes — auf die Periode Hallstatt Ai. Ildikó Szathmári

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