Folia archeologica 42.

18 TIBOR KOVÁCS unterstützen zu können, ist eine ausfühlicher als bisher durchzuführende Untersu­chung der Verbindungen der Donaugegend mit der späten Maros-Kultur notwen­— sie sind wahrscheinlich als Folge von vielleicht abweichenden, vielleicht glei­chen Ursachen innerhalb der mittleren Bronzezeit, am spätesten anläßlich der Ver­bergung der Hortfunde von Koszider-Typ, in die Erde gekommen. In Ermangelung konkreter Angaben und Zusammenhänge möchten wir das hier Gesagte auch unserseits vielmehr für einen eventuellen Ausgangspunkt ansehen, als für eine unantastbare Argumentation. * * * Neuerdings erweiterte sich der Kreis der Analogien des Sternmotivs, das das sel­tene Musterelement des Armbandes bildet. 2 6 Von diesen ist das wichtigste an der Rückplatte eines großen, halbmondförmigen Bronzeanhängers zu sehen, der aus der zur abschließenden Phase der mittleren Bronzezeit bewohnten Siedlung von Nagy­rozvágy (NO-Ungarn) stammt. 2 7 Dieser Anhänger ist eines der am reichsten verzier­ten Exemplare des charakteristischen Schmucktyps der Metallkunst von Koszider. 28 Seine einzelnen Motivgruppen (an der Vorderseite können auch zwei Sonnendarstel­lungen entdeckt werden) dürften mit großer Wahrscheinlichkeit in der Glaubens­welt wurzelnde symbolische Darstellungen gewesen sein. Falls wir die Erzeugungszeit des Armbandes von Dunavecse richtig bestimmt haben, so kann auch das sowohl seinen Maßen, wie seinem Musterschatz nach präch­tige Exemplar beweisen, daß sich die Produktivität der im östlichen Karpatenbecken früher entfalteten Goldschmiedekunst ununterbrochen auch in der Schlußphase der mittleren Bronzezeit Ungarns fortgesetzt hat. Dies klingt übrigens mit dem im fol­genden Gesagten zusammen. Die Zusammensetzung der in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Vorschein gekommenen einigen Hortfunde (z. B. Kötegyän, 29 Téglás, 3 0 Tiszaladány 3 1) weist darauf hin, daß man die Produkte der Metallkunst der mittleren Bronzezeit im östlichen Karpatenbecken nicht bloß zwischen den Rahmen der vor Jahrzehnten entstandenen Hortfundhorizonte auswerten darf. Es wird stets offensichtlicher, daß die von István Bona 3 2 und Amália Mozsolics 3 3 markant abge­sonderten, obwohl verschieden datierten, in das Horizont von Hajdúsámson gereih­ten Funde die Metallkunst einer breiteren Zeitspanne repräsentieren, als dies früher vorausgesetzt wurde. 3 4 Dies bezieht sich natürlich auch auf die Goldfunde, oder kann auf sie bezogen werden. Trotz des Gesagten halten wir den Versuch von B. Hansel nicht für begründet, wonach er das Goldarmband von Bilje (Bellye) — vgl. Abb. 3-, aufgrund der Motive 2 6 Máthé 1988. 31, 37, Taf. 13, 7, 37,1. 2 7 Koos 1988. 79—80. Abb. 1. 2 8 Kovács 1986. 28—36. 2 9 Kovács 1969. 3 0 Máthé 1969—70. 3 1 Koós 1989. 3 2 Bóna 1975. 25—27, 295—297. 3 3 Mozsolics 1967. 121—123; Mozsolics 1965—66.38—46. 3 4 Hansel 1968. 25—34, 56—57, 161.

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