Folia archeologica 42.

BRONZEZEITLICHE GOLDARMBAND 11 von A. Mozsolics zum Teil modifizieren. Die erste Gruppe der erörterten Armbän­der können tatsächlich Armringe genannt werden, obwohl es zutrifft, daß die hierhergereihten Armringe von rundem Querschnitt eigentlich die sehr ähnlichem Exemplare eines gegebenen Schmucktypus repräsentieren. Dasselbe läßt sich von den nach Mozsolics eine andere Gruppe bildenden Gegenständen nicht sagen. Hier­her lassen sich nur zwei halbfertige Exemplare von Abrud und der Körösgegend rei­hen, die man sogar Armringe mit „Band" nennen könnte. Zur gleichen Zeit vertreten die auch voneinander zum Teil verschiedenen Armbänder von Bilje und Dunavecse eine dritte Gruppe des betreffenden Schmucktyps. All dies soll vielleicht nicht als eine allzu minuziöse Typologisierung betrachtet werden, wenn wir die Aufmerk­samkeit auf zwei Eigenartigkeiten lenken: 1. Die erörterten Armringe und Armbänder haben keine Parallelstücke aus Bronze. Typen, die wir als Vorläufen dieser Form betrachten könnten, sind uns nicht be­kannt, was soviel bedeutet, daß sie als in den transsilvanischen Metallgießereien ent­wickelte Produkte anzusehen sind. — Hier soll darauf hingewiesen weden, daß A. Hartmann das Armband von Bilje auf Grund spektralanalytischer Untersuchun­gen für einen aus transsilvanischen Gold gefertigten Gegenstand hält 4 —. Jedoch sind uns auch diese nachahmende bronzene Armringe nicht bekannt, was wiederum da­rauf hinweist, daß sie nicht zu einem in weitem Kreise verbreiteten Modeartikel ge­worden sind, wie z.B. die Haarringe oder die Bekleidung verzierenden Blechschei­ben und Knöpfe. 3 2. Die Verbreitungskarte der bisher bekannten goldenen Armringe mit halbmond­förmingen Enden (Abb. 4.) zeigt gut an, daß die in die ersten zwei Gruppen eingere­ihten Exemplare im Gebiet Transsilvaniens, während die von diesen am meisten ab­weichenden Armbänder von Bilje und Dunavecse von den übrigen verhältnismäßig weit, in der Gegend der mittleren Donau zum Vorschein gekommen sind. So stellt sich noch schärfer die schwer beantwortbare Frage; wann und mit wel­chem Ziel dürften die beiden Blecharmbänder in die Donaugegend gelangt sein. Die bestimmung der Herstellungs- und Gebrauchszeit unserer Gegenstände wird dadurch erschwert, daß von den bisher erwähnten sieben Armringen bzw. Armbändern sechs Einzeistücke als Streufund zutage gefördert wurden. Nur mit dem Fund von Biia gemeinsam sind drei massive, mit eingeschlagenen winzigen Kreisen verzierte goldene Haarringe zum Vorschein gekommen. Vor allem auf Grund dieses Motivs, ferner der Parallelen der zu ihnen gehörenden, den Armring verzierenden, aus drei Warzen gebildeten Mustergruppe reiht A. Mozsolics den Goldfund von Bna — und dadurch auch die von uns erwähnten goldenen Armrin­ge — zum Horizont des Bronzefundes von Hajdúsámson-Typ bzw. des Goldhort­fundes von Tufaläu-Typ. 6 Einen wichtigen chronologischen Anhaltspunkt bedeutet in der zur Ottomány­Kultür gehörenden Siedlung Spissky Strvtok der im obersten Horizont gefundene, fragmentarische Goldarmring. Den Fund datiert J. Vladár auf die Periode R BB] und weist auf die zweifellos wahrnehmbare starke Ähnlichkeit der Verzierung der Arm­4 Hartmann 1970. 39—41. 5 Zu den mittelbronzezeitlichen Armringen und Armbändern im Karpatenbecken siehe: Mozsolics 1967. 73—81 ; Hansel 1968. 92—108; Novotná 1970. 20—28. 6 Mozsolics 1965—66. 23—24, 31.

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