Folia archeologica 41.

Parádi Nándor: Mátyás címeres kályhacsempe lelet a Magyar Nemzeti Múzeumban

BEITRAG ZUM AUFSATZ О FE N КАС H Е LFU N D MIT MATTHIAS-WAPPEN IM UNGARISCHEN NATIONALMUSEUM 1937 wurde dem Ungarischen Nationalmuseum ein aus neun Fragmenten bestehender Ofenkachelfund von unbekanntem Fundort geschenkt. Der Fund­komplex bestand aus Ofenkachelfragmenten des ungarischen Königs Matthias (1458—1490) mit Wappen, Löwen, dreieckförmiger Giebelkachel, keilförmig eingeschnittener Giebelverzierung, ranken-blatt-bzw., blatt-rosettenverzierter Halbkachel und eingeschnittener Verzierung (Abb. 1, 1 — 2, Abb. 2, 1 — 7). Sämtliche Gegenstände waren unglasiert, grau, reduziert gebrannt und gehörten wahrscheinlich zu ein und demselben Ofen. Dieses fragmentarische Material wurde nach der Publikation der Öfen von Külsővat (Komitat Veszprém) interessant: in Külsővat wurde vor einigen Jahren in einer Grube fast das gesamte Material von zwei Öfen gefunden. 11 Hier kamen nämlich intakte Ofenkacheln zum Vorschein, die fast zu einem jeden Fragment des im Nationalmuseum vorliegenden Fundes ähneln. Der Unterschied zwischen ihnen besteht darin, daß die Farbe der Exemplare von Külsővat rot ist und eine Umrahmung aus Dreieckreihen zeigt. (Mit Anwendung der Ofenkacheln von Külsővat wurden die Zeichnungen der aus den Fragmenten des Fundes im Nationalmuseum rekonstruierten und ergänzten Ofenkacheln gemacht; Abb. 3, 1 — 2, Abb. 4, 1 — 4). Anläßlich der Bearbeitung der Öfen von Külsővat wurde — die ähnlichen, von anderen Fundorten stammenden Frag­mente zusammengesammelt — festgestellt, daß diese Öfen aus dem mittleren und westlichen Teil Transdanubiens zum Vorschein kamen. 1 3 Der Verfasser der vorliegenden Abhandlung ergänzt das bisher Mitgeteilte mit neuerem Material. Es wird von ihm außer den Fragmenten des National­museums aus Csabrendek (Komitat Veszprém) die eine Hälfte der mit den bisherigen übereinstimmenden Kachel mit Matthias-Wappen (Abb. 6, 5), aus dem Fundmaterial der Benediktinerabtei von Zalavár (Komitat Zala) in Frag­menten das ähnliche Stück fast einer jeden Kachel vorgeführt (Abb. 5, 3 — 9, Abb. 6, 1 — 4, 6) und beschreibt die einfachere Blendmaßwerkvariante der mit Maßwerk verzierten Giebelkachel (Abb. 5, 1 — 2). Die aus den meisten Typen und den intaktesten Stücken bestehenden 5 — 6 Funde zeigen, daß die Ofenkacheln in ein und derselben Werkstätte erzeugt worden sind. Während der mehrere Jahrzehnte lang in Betrieb gehaltenen Werkstätte wurden von je einer Kachel mehrere Varianten und Rahmen an­gewendet. Dies wurde von der aus dem Abdruck von ein-zwei Kacheln des Ofens mit Reiterfigur hergestellten Ofenkachel ergänzt (Abb. 7, 1 — 2). Der Fund im Nationalmuseum steht dem aus Vasvár und Szombathely (Komitat Vas) zum Vorschein gekommenen Material am nächsten, es ist demnach leicht vorstellbar, daß er aus dieser Gegend stammt.

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