Folia archeologica 40.

Gáspár Dorottya: Lituus vagy baculus vagy...?

118 ENDRE TÓTII zeugt davon, daß der Besitzer des Ringes außerordentlich anspruchsvoll war. Die Technik gibt trotzdem keine Anhaltspunkte zur Datierung, weil sie im Laufe der gesamten Kaiserzeit im Gebrauch war. Die Ringe können vielleicht doch aus der Zeit vor dem 4. Jahrhundert stammen, weil diese Form in der Frühkaiserzeit mehr verbreitet war, und sie aus dem Pannonién des 4. Jahrunderts nicht bekannt ist. Sowohl die Form als auch die Herstellungstechnik weichen von denen der Silvanusringe des 4. Jahrhunderts ab, und auch die Inschrift läßt sich mit ihnen kaum in Verbindung bringen. So entstand der Ring höchstwahrscheinlich spätes­tens im 3. Jahrhundert. Für die weitere Präzisierung dieser Datierung sehe ich keine Möglichkeiten. Die pannonischen Objekte mit Silvanus-Inschriften aus dem 4. Jahrhundert: 3. Polygonaler Silberring aus Gerulata (Rusovce, Oroszvár, Karlsburg in der Tschechoslowakei). Er kam in einem Männergrab des 4. Jahrhunderts zum Vorschein. Die Inschrift lautet 9: V(oco?) Silvanum Viatorem (Abb. 6). 4. Polygonaler Goldring aus Scarbantia (Sopron in Ungarn). Fundumstände unbekannt. Inschrift: S(ancto) S(ilvano) s(acritm) Ursini(us) v(otum) l(ibens) m(erito) s(olvit) (Abb. 1, Nr. 2, AÉ 1979: 478.). 5. Polygonaler Silberring aus Fenékpuszta (Komitat Zala). Fundumstände unbekannt. Streufund. Inschrift 1": S (an) te Silvane (Abb. 1, Nr. 5). 6. Geschlossener bandförmiger Ring aus dem Gebiet des Gebirges Bakonv (Komitat Veszprém). Fundumstände unbekannt. Inschrift 1 1: Silvano \v\otum. 7. Polygonaler Silberring aus Bogád (Komitat Baranya). Aus einem Männer­grab eines Gräberfeldes des 4. jahrhunderts. Inschrift 1 2: Silvano viatori (Abb. 1, Nr. 3). 8. Polygonaler Goldring aus Savaria (Szombathely). Fundumstände unbe­kannt. Inschrift 1 3: Votum Silvano (Abb. 1, Nr. 4, AÉ 1979: 477.). 9. Goldene Bulle aus dem 4. Jahrhundert, mit sechseckigem Querschnitt und mit einer gravierten Inschrift auf den Seiten. Aus der Umgebung von Arra­bona (Győr), Fundumstände unbekannt. Inschrift 1 4: Si(l)v(a)no / v[iatori?] a[ugusto?] L. ILM / s(o)lv(i)t / votum / l(i)b(ens) m(e)rfito) n\ } (Abb. 2, AÉ 1979: 481.) Die Form der spätantiken, pannonischen Ringe weicht von der der Silvanus­ringe ab. Auf dem schmalen Band der Bronzesinge ist eine große Platte mit einem gravierten Muster — als Nachahmung der früher sehr verbreiteten, bis zum 4. Jahrhundert jedoch beinahe aus der Mode gekommenen Intaglios — angebracht. 15 Diese Objekte und Funde waren in Pannonién beliebt: die Mode und die Werkstät­ten, die die Massenproduktion gewährleisteten, haben zugleich für ihre Verbrei­tung gesorgt. Stoff und Form der Silvanusringe weichen von diesen alltäglichen Massenprodukten ab. Im 4. Jahrhundert, als F^delmetall eine Mangelware war, weisen diese schweren Goldringe, aber auch die Silberringe darauf hin, daß ihre Besitzer zu diesen Objekten eine besondere Beziehung hatten. Diese Schmuck­9 Kraskomkci 1974, 26.; Hosek 1977; Tóth 1980, 91. w Tóth 1980, 92. 1 1 Tóth 1980, 92. 1 2 Tóth 1980, 92. 1 3 Tóth 1980, 92. 1 1 Tóth 1980, 93. 1 5 Tóth 1985, 10-11.

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