Folia archeologica 37.

István Vörös: Temetkezési szertartások állatcsontleletei a Tiszavalk-tetesi rézkori temetőben

108 TIBOR KOVÁCS Noch auffallender ist der Musterschatz eines im Ungarischen Nationalmu­seum aufbewahrten, gleichfalls aus Kovin stammenden Gefäßes (Abb. 7). 2( i An der Schulter können — gleichmäßig verteilt — vier solche Musterkombinationen beobachtet werden, die auch die stilisierten Darstellungen des Fundes aus der Umgebung von Odzaci und des vorgeführten Statuettenfragments von Kovin in Betracht genommen, mit großer Wahrscheinlichkeit mit den Kammanhängern in Zusammenhang gebracht werden können. Die kleinere oder größere Ab­weichung von der unserer Hypothese nach als Vorbild dienenden Schmuckform ergibt sich aus den Eigenartigkeiten der bronzezeitlichen Darstellungskunst. Namentlich: der auf Vereinfachung abgezielte (oder nur "hierzu fähige") Stil sowie die kombinative Anwendung der Elemente der Dekorations- und Darstel­lungkunst beeinflußten in entscheidendem Maße den Charakter der Veranschauli­chung. Letztere kann in der frühbronzezeitlichen Kunst schon gut beobachtet werden, insbesondere bei den eingeritzten Darstellungen der Nagyrév-Kultur 27 sowie auch auf einigen mit den hier erörterten im großen und ganzen gleichalt­rigen — plastischen Denkmälern. 2 8 Nach all diesen ist die richtige Frage: worin liegt das Wesen der inhaltlichen und formellen Verbindung der vorliegenden Trachtzubehöre und der realisti­schen bzw. stilisierten Anhängerdarstellungen. Besonders dann, wenn wir wissen, daß zwischen ihnen der gegenwärtig gebrauchten Nomenklatur und dem chro­nologischen Schema nach, räumliche und zeitliche sowie kulturelle Verschidenhei­ten sind. Von den bronzenen Kammanhängern Transdanubiens rühren die meisten von Hortfunden her. Als eine geschlossene Einheit gelten die Funde von Tolna­némedi und Pusztasárkány, indessen die Forschung die Zusammengehörigkeit des Hortes von Nagyhangos in Abrede stellt. 2" Es unterliegt aber keinem Zwei­fel, daß diese Hortfunde in entscheidender Weise die Metallkunst der Kultur der inkrustierten Gefäße repräsentieren. Sie sind wahrscheinlich mit dem Aufhören der Selbständigkeit dieser Population bzw. mit der Ausgestaltung der Kultur von Szeremle in die Erde gelangt in Zusammenhang zu bringen. 3 0 Unseren sich auf ausführliche Analyse stützenden neuesten Forschungsergebnissen nach 3 1, fiel in der Entstehung der Szeremle-Kultur der die nördliche und südliche Gruppe der Kultur der inkrustierten Gefäße bildenden Population eine entscheidende Rolle zu. Deshalb ist es nicht überraschend, daß an den figuralen Denkmälern der Szeremle-Kultur auch die Darstellung eines solchen Schmucktyps vorkommt, dessen Originale von der transdanubischen Population gebraucht wurde, die eine genetische Komponente der Szeremle-Kultur war. Hier stellt sich aber eine weitere Frage: kann irgendein, mit der Glaubenswelt in Zusammenhang stehen­der Gegenstand einer gegebenen bronzezeitlichen Gemeinschaft ein solches 2" Den zylindrischen Hals und die Schulter des zweihenkeligen, gräulichbrauen Gefäßes mit glänzen der Oberfläche verzieren mit „Kalkeinlage" ausgefüllte geometrische Motive und mehrfache Anhängerdar — Stellungen. Das Gefäß ist unversehrt sein Mündungsrand etwas ergänzt. H: 16,4 cm, Mdm: 9,3 cm, Bdm: 7,4 cm. Inv.-Nr.: 11/1879.1. 2 7 Schreiber 1984. 2 S Kovács 1973. 2 9 Mo Zso/ics 1967 ,151 ; Bona 1975, 228 - 229. ™ Bandi- Kovács 1969 - 70, 103 - 106, 110; Bandi- Kovács 1970, 28-31, Bóna 1975, 214 220. 3 1 Kovács 1986.

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