Folia archeologica 35.

Parádi Nándor: A besztercebányai kályhacsempék lelőhelyéről

UBER DIE FUNDSTELLE DER OFENKACHELN VON BESZTERCEBÁNYA Die Fundstelle der in der Stadt Besztercebánya (Banská Bystrica, Slowakei) im Jahre 1894 bei dem Kanalbau zum Vorschein gekommenen Ofenkacheln war unsicher; sie wurden nicht mit derselben Straßenbezeichnung und Hausnummer registriert, sondern meistens nach dem Namen des einstigen Hausbesitzers ,,Bothár-Haus" benannt. Auf dem alten photographischen Karton in der Mittelalterlichen Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums ist ein Teil der vom Budapester Kunstgewer­bemuseum im Jahre 1894 durch Ankauf erworbenen Ofenkacheln zu sehen, unter der Abbildung der Kacheln mit auf ihrem Vorkommen beziehenden Text (Abb. 1). Aus der Abstimmung dieses Textes — der Karte des städtischen Ka­nal — und Wasserleitungssystems — sowie der von früher her gekannten Daten kann festgestellt werden, daß ihre Bezeichnung mit verschiedenen Hausnummern und Straßennamen (Haus Nr. 49., Alsó utca 49., Dolná ulica 35., Malinovského ulica 35., „Bothár-Haus") sich auf ein und dasselbe Haus in der jetzigen Mali­novského ulica Nr. 35 bezieht. Hier sind die Ofenkacheln in dem sich dem an­schließenden Teil vom Garten des Hauses, ungefähr etwa in der Mitte des Gebie­tes zwischen den heutigen Straßen Malinovského und Ivuzmányho ulica zum Vorschein gekommen (Abb. 2). Aus dem Fundmaterial wurde schon seit seinem Vorkommen auf eine bedeutende Ofenkachelwerkstätte geschlossen. Die auf den Ofenkacheln wahr­nehmbaren Erscheinungen weisen daraufhin, daß man auf ein bei der Herstellung zugrunde gegangenes, zum Bau des Ofens unbrauchbares Fundmaterial gestossen ist. Die Kacheln haben zu mehreren Öfen gehört. Am besten kann der Ofen rekonstruiert werden, an dessen unterem Teil in viereckiger Rahmung Apostel­und Heiligenfiguren dargestellt sind bzw. sich in gleicher Größe Kacheln mit Granatäpfelverzierungen befinden. Am oberen Teil des Ofens waren in gotischer Nischenrahmung mit dem obigen gleiche figurale Ofenkacheln gebaut. Der un­tere Teil des Ofens war mit dem oberen durch eine mit Dachziegelmuster ver­zierte, blättrige Gesimsreihe verbunden, oben haben den Ofen hingegen Firstka­cheln mit wappenhaltenden Herolden abgeschlossen. Auf Grund des Größenunter­schiedes gehörten der Clown mit Dudelsack und wahrscheinlich auch die übrigen Fragmente (mit Rosette, dem Kopf eines Jünglings und Ehepaar) zu einem an­deren Ofen. Das Vorkommen der blättrigen Gesimskacheln mit Dachziegelmuster und die Firstkachel mit dem das Wappen der Stadt Besztercebánya haltenden Engel an einer anderen Fundstelle der Stadt, wo ebenfalls Ofenkacheln im Fundmaterial des Ebner-Hauses zum Vorschein gekommen sind, weist darauf hin, daß auch die Kacheln des hier gestandenen Ofens in der Werkstätte hergestellt wurden, die auf dem Grund des Hauses Nr. 35 der Malinovského ulica einst gestanden hat.

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