Folia archeologica 34.

Sándor Soproni: Újabb római mérföldkövek Százhalombattáról

96 ÉVA В. B ONIS schließen kleine Balustradglieder ab. Auf dem oberen Teil der beweglichen, senkrechten Fußglieder öffnet sich ein gleichfalls aus einem kleinen Balustrad­glied ausgehender Blätterkelch. Die sich aus den Blätterkelchen erhebenden Attis-Biisten bekrönen den Tripus (Abb. 3—4). Das Kleid der Attis-Büsten wird an der Schulter zusammengehalten, auf dem Kopf befindet sich eine phrygi­sche Mütze. Der Rand dieser Mützen ist gezackt, seine Einwölbungen enden mit betont eingeschlagenen Punkten. Die Mützen sind hinten mit X-förmigen Kerbungen und Punkten verziert — auf der einen Mütze ist statt der hinteren Dreipunktzierde nur je ein Punkt zu sehen. Die Augäpfel der schön modellier­ten, orientalisierenden Attis-Gesichtern sind durch Silbereinlagen betont. Aus dem Rücken der Bekrönungsbüsten stehen sich nach innen und oben verbrei­ternde Bronzehaken mit eckigem Querschnitt hervor, die die Tischplatte gehal­ten haben. 3 Der Tripus ist in gutem Erhaltungszustand. Die Tragfüße sind unten nach innen eingebogen. Auf dem einen Sockel ist die Bronzehiiíle des doppelten Menschenfußes gesprungen und dadurch wurde die Bleifüllung gut sichtbar. Die eine Querstange mußte bei der Restaurierung genietet werden. Die kleinen Ketten sind mangelhaft, die das Heben sichernden Stifte fehlen. Zwei, die Attis­Büsten haltenden Balustraden sind gesprungen (Abb. 3), auch hier kann die Bleifüllung gut gesehen werden. Der eine Attis-Kopf ist hinten ebenfalls gesprun­gen. Der Tripus hat eine schöne, dunkelgrüne Patina. Maße: H ohne Hebung 69 cm, in der Mittelstellung 84 cm, bei Maximalhöhe 102 cm. L der Querstangen: 42,8 cm, H der Büsten: 9,5 cm, H der doppelten Menschenfüße: 6 cm, Maße der eckigen Ringe: unterster Ring 2x2,4 cm, mittlerer Ring 2,2x2,6 cm, oberster Ring 2,3 X 2,7 cm. Der mit besonderer technischer Geschicklichkeit erzeugte, 0 auch in drei Stellungen brauchbare Tripus trägt selten vorkommende Bekrönungsbüsten von Attis-Darstellungen. Der jung verstorbene und wiedererweckte phrygische Hirt, der Begleiter der Magna Mater Cybele kommt als Thema der provinzialen Kleinbronzen verhältnismäßig selten vor." Auf den Dreifüßen bilden am häufig­sten Bacchus und sein Gefolge sowie Mercurius und Hercules die Bekrönungen. Der Kult des mit Cybele gemeinsam verehrten Attis hat sich in Rom früh eingebürgert, seit Claudius wurden seine Märzfeste regelmäßig abgehalten. Infolge seiner engen Verbindung mit dem Tod ist auch seine Verwandtschaft 5 Der Vortrag von H. U. Nuber auf dem VII. Antiken Bronze-Kolloquium in Székes­fehérvár im Jahre 1982. Erscheint in der Zeitschrift Alba Regia. ü Mit auf Ketten hängenden Stiften hochstellbarer Tripus aus Gallien: LYAUD (bei Thomon): Wnillenmier, P., Mobilier de l'Afrique Romaine. Mélanges d'arch. et d'hist. 45(1928) 140. Nr. 14. 7 Faider — Feytmans , G., Recueil des bronzes de Bavai. (Paris 1957) 43—., Pl. 75. Nr. 183, 184.; Espérandieit E. —Rolland , H., Bronzes antiques de la Seine Maritime. XIII e suppl. à Gallia. (Paris 1959) 45., Nr. 68.; Radnóti, A., Ein Jochenbeschlag der römischen Kaiser­zeit. SJb 19(1961) 33. Gruppe C.; Menzel, H., Die römischen Bronzen aus Deutschland. II. Trier. (Mainz 1966) 58a., 114., 181., 183c.; Karn'iese, S., Attis in der antiken Kunst. Diss. Handschr. (Wien 1967) 174—., 287—.; Zadoks-Josepbus Jitta, A. N.,—Peters W. J. T. — Witteveen, A. M., The figurai bronzes. Description of the Collections in the Rijksmuseum G. M. Kam at Nijmegen 7. (Nijmegen 1973) 3. Nr. 1.; Schmertheim, E., Die Denkmäler orien­talischer Gottheiten im römischen Deutschland. (Leiden 1974) 290—., Taf. 68, 69, 71.; Lehel, P. — boucher, S., Bronzes figurées antiques. (Paris 1976) 32—., Nr. 38.

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