Folia archeologica 32.
József Korek: Die Ausgrabungstätigkeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1979
FOLIA ARCIIAEOLOGICA XXXII. 1981. BUDAPEST DIE AUSGRABUNGSTÄTIGKEIT DES UNGARISCHEN NATIONALMUSEUMS IM JAHRE 1979 József KOREK Die Zielsetzung des 5. Fünfjahrplanes war eine präliminare, sich dem volkswirtschaftlichen Plan besser anpassende Aufschließungstätigkeit. Von diesen Arbeiten schien die präliminare archäologische Erforschung des Geländes vom geplanten Bau des Stauwerkes Gabcikovo —Nagymaros—Visegrád, bzw. der Flußregelung die wichtigste zu sein; sie wurde vom Ungarischen Nationalmuseum (MNM) seit 1977 organisiert. Mit der Einbeziehung der von der Arbeit betroffenen Komitate wurde die planmäßige, langfristige Arbeit begonnen, in deren Rahmen 1979 an mehreren Stellen größere oder kleinere Ausgrabungen durchgeführt worden, von denen wir den folgenden eine größere Bedeutung zumessen: 1. Pilismarói-Basaharc. Bereits in den Jahren 1959—60 wurde anläßlich der kartographischen Aufnahme des Geländes seitens des Archäologischen Forschungsinstituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, das damals mit der Abstimmung der Arbeiten beauftragt war, ein größeres, keltisches, bzw. awarisches Gräberfeld entdeckt; im Laufe der Ausgrabungsarbeiten wurde die Freilegung eines Gräberfeldes von 110 Gräbern, zum Boleráz-Horizont der Badener Kultur zugehörig, beendet; ferner wurde ein keltisches Gräberfeld mit 194 Gräbern aus dem 3—2. Jh. v. u. Z. aufgeschlossen und auch publiziert; über die hiesigen Funde der mittleren Awarenzeit schrieb N. Fettich eine Monographie. Eine Untersuchung der Ausbreitung des La Tène-Grâberfeldes erwies sich auch als notwendig; sie wurde von I. B. Kutzián durchgeführt. Weitere Gräber vom N-NO-Abschnitt des Gräberfeldes sind nicht zum Vorscheim gekommen, obwohl eine eiserne Armringkette und ein Fibelfragment aus einem verwüsteten Grab stammen dürften. Auf diesem Gebiet verursachte die Erosion eine große Einfüllung und damit können wir es auch erklären, daß die Siedlungsspuren am Rand des Gräberfeldes (Haus, Feuerstelle) in einer Tiefe von 2,5 m vorkamen. Damit ist das Gräberfeld als erschöpft zu betrachten, die Freilegung der Siedlung könnte aber nur mit größeren Vorbereitungsarbeiten, mit Einbeziehung von Maschinen sich lohnend fortgesetzt werden. Als Fundstelle Nr. 29/2 figuriert in der archäologischen Topographie für das Komitat Komárom Pilismarót—Szob-Fähre. Die Aufnahme der Ausgrabungstätigkeit wurde 1978 durch den nahen Beginn der Kiesförderung motiviert; die Aufschließung wurde bereits 1978 unter Tibor Kemenczei an drei Fundplätzen