Folia archeologica 28.

Éva B. Bónis: A brigetioi kurucdombi fazekastelep

138 É . В. BONIS aufstehendem Haar. Rohfarbig. 2 St. a) H: 4,4 cm, L: 3 cm, B: 2,7 cm; b) H: 4,1 cm, L: 2,8 cm, B: 2,6 cm. Abb. 17: 2. Inv.-Nr.: 21.1930.2 Fo.: Brigetio, aus dem Garten von M. Lajos. Von J. Petrovics durch Kauf erworben. Hals und Schulterfragment eines weitmündigen Kruges, mit Ansatz des abgebrochenen Henkels. Auf dem zylindrischen Hals in der Mitte ein Weinblattrelief, oben und an der Schulter kleine Masken mit starren Augen und aufstehendem Haar, neben dem Blatt und unter dem Henkel von größeren oder kleineren rcliefartigen Kinder­masken mit nach hinten gekämmtem Haar verziert. Hellbraun, hie und dort mit bräunlichroten Farbspuren. H: 9,9 cm, B: 7,4 cm, D: 1,5 cm. Wanddicke: 0,6 cm. Dieses aus Brigetio stammende Maskengefäß macht es wahrscheinlich, daß die oben vorgeführten Stempel mit Satyrkopf auch von dort stammen. Der Ursprung für das Anbringen der kleinen Masken an Gefäßen ist wahrschein­lich in Italien zu sehen. Solche Masken kennen wir aus einem Gräberfeld von Emona 8 6 und von zitronengelbglasiertem Becher aus Solvmár. 8 7 7. Zusammenfassung Über das Material des Töpferviertels von Kurucdomb stehen uns keine stratigraphischen Beobachtungen zur Verfügung und so können wir die Benut­zungszeit der Siedlung nur aufgrund der Funde bestimmen. Das älteste Stück ist jenes Schüsselnegativfragment (Abb. 2: 2), dessen Motive die Produkte der Fab­rik von La Graufesenque nachahmen. Diese Fabrik in Südgallien war etwa bis 100 u. Z. in Betrieb. Die Exportprodukte konnten erst nach diesem Zeitpunkt ihre Wirkung ausgeübt haben. 8 8 Der Großteil der Produkte des Töpferviertels von Kurucdomb schließt sich dem Import von Lezoux (Mittelgallien) an. Die Importtätigkeit setzt in Pannonién zur Zeit des Kaisers Hadrianus ein, wie dies D. Gabler folgendermaßen festgestellt hat: ,,Die Urbanisation hat auch in unserer Provinz unter der Herrschaft von Hadrianus und der Antoniner die große Verbreitung von Waren aus Lezoux mit sich gebracht, was sich sowohl in der Menge, wie auch in ihrem Eindringen in neue Gebiete zeigt." 8 9 Er weist auch darauf hin, daß auch Brigetio stark am Import aus Lezoux beteiligt war und daß auch nach den Markomannenkriegen noch immer einige Meister aus Lezoux Ware nach Pannonién geliefert haben. Das Material des Töpferviertels von Kurucdomb muß als ein Schutthügel behandelt werden. Die Töpferöfen wur­den in den beim Lagerbau entstandenen Ziegelschutt und Ausschußware 9 0 ein­geschnitten und von dieser Zeit an verlief die Ziegel und Gefäßfabrikatjon wahr­scheinlich parallel. Die Blütezeit der Keramikerzeugung kann auf Grund des Fundmaterials auf die Zeit des Hadrianus und der Antoniner bestimmt werden. Im Zusammenhang mit dem Legionsstempel auf dem Gefäßboden (Abb. 3:13) haben wir schon in unserer vorangehenden Mitteilung daraufhingewiesen, 8 6 Petru, S., Emonske nekropole. (Ljubljana 1970) 169., Taf. CXIV: 17. 8 7 V. Koc Zt/ir É„ Arch.Ért. 102(1976) 98-100., Abb. 1-3. 8 8 Gabler, D., Alba Regia 13(1972) 53. 8 9 Ders., Arch.Ért. 91(1964) 99. 9 0 Lőrincz, В., Acta Arch.Hung. 26(1975) 350.

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