Folia archeologica 26.

Tibor Kemenczei: Zur Verbreitung der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur östlich der Dernau

66 'Г . KEMENCZEI Zur Bestimmung des Alters des Grabes von Pécel ist die Urne mit kannelier­ter Schulter und das Schüsselchen (Abb. 3:16,14) geeignet. Genaue Parallelen von beiden sind uns aus den Gräberfeldern der jüngeren Phase der Urnenfelder­kultur Transdanubiens bekannt. 0 8 Aufgrund dieser können wir das Urnengrab von Pécel auf Hallstatt A2 datieren. Aufgrund der wenigen Funde ist es schwer das Siedlungsgebiet des Volkes der Váler Gruppe östlich der Donau zu bestimmen. Die gewiß in die Nachlassen­schaft dieses Volkes einreihbaren Urnenbestattungen kamen lediglich in der unmittelbaren Umgebung von Budapest zum Vorschein, entfernter sind uns nur Streufunde bekannt. Diese lassen sich mit Sicherheit in keine der Kulturen einrei­hen. Das Volk der Váler Gruppe hat jedoch nach dem Fundmaterial der benach­barten Volksgruppen geurteilt, mit der Bevölkerung der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens ausgedehnte Beziehungen angeknüpft. In Nordungarn hat zur Zeit der Periode Hallstatt A-B das Volk der Ivyjatice­Kultur gelebt. Die Urnenbestattungen dieses Volkes kamen unter anderen auch in Borsodharsány zum Vorschein. Das Vorkommen der im Material dieser Grä­ber vorhandenen Keramik von Váler Typ haben schon mehrere Forscher erwähnt. Das aus Borsodharsány stammende Material besteht jedoch aus Streufunden und so ist es zur genaueren Bestimmung der Wirkung der Urnenfelderkultur nicht geeignet. Hierfür ist das Fundmaterial des Urnenfeldes von Szajla mehr geeignet. In Szajla (Kom. Heves) haben wir am Tarna-Bach im Jahre 1964 insgesamt 95 Urnenbestattungen freigelegt. Von diesem Fundmaterial berichten wir nun über die Funde von drei Gräbern. Grab 40. Urne, grau, innen braun. H: 23,5 cm, Mdm: 18 cm, Bdm: 10,5 cm (Abb. 5:6); Schüssel, bräunlichgrau, Rand innen facettiert. H: 9,8 cm, Mdm: 22,7 cm, Bdm: 6,5 cm (Abb. 5:8); Topf, braun. H: 10,2 cm, Mdm: 8 cm, Bdm: 3,5 cm (Abb. 5:7). Grab 45. Urne, braun. H: 18,3 cm, Mdm: 16,8 cm, Bdm: 9,8 cm (Abb. 5:10); Schüssel, Rand innen facettiert, bräunlichgrau. H: 10,4 cm, Mdm: 28,5 cm, Bdm: 8,8 cm (Abb. 5:11); Bronzenadel, L: 9 cm (Abb. 5:14). Grab 48. Urne, außen schwarz, innen braun. H: 23,4 cm, Mdm: 24,6 cm, Bdm: 10 cm (Abb. 5:12); Schüssel, braun. H: 12,5 cm, Mdm: 21,5 cm, Bdm: 8,4 cm (Abb. 5:13); Schüssel, Rand facettiert, grau. H: 9 cm, Mdm: 27 cm, Bdm: 8 cm (Abb. 5:15) ; Topf, oben grau, unten braun. H: 9,5 cm, Mdm: 12,2 cm, Bdm: 5,7 cm (Abb. 5:9). Unter den vorhererwähnten Funden des Gräberfeldes von Szajla haben wir mit dem Denkmalmaterial der Váler Kultur übereinstimmende keramische For­men gefunden. Zu diesen gehört die Urne mit stumpfkegelförmigem Hals (Abb. 5:6), die zweihenklige Urne mit geschweiftem Hals (Abb. 5:10), die Schüssel mit breitem Hals und innen facettiertem Rand (Abb. 5:8, 11), die Schüssel mit aufwärts hervorspringendem Rand (Abb. 5:13), die Schüssel mit eingezogenem, facettiertem Rand (Abb. 5:15), der zweihenklige Topf mit Standfläche (Abb. 5:7). 6 9 Die Mehrheit dieser keramischen Typen hat zuerst die keramische Kunst der älteren Urnenfelderkultur hergestellt, doch sind sie in dieser ihrer Form bereits für Hallstatt A charakteristisch. 6 8 Patek, E., Die Urnenfelderkultur . . . Taf. VI. 14,18. 6 9 Ebd. Taf. III. 27,28., Taf. IV. 3., Taf. VI. 7,13,28., Taf. VII. 27.

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