Folia archeologica 26.

Tibor Kemenczei: Zur Verbreitung der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur östlich der Dernau

URNENI-ELDERKULTLR 67 Außer den keramischen Formen der jüngeren Urnenfelderkultur kommen im Fundmaterial des Urnenfeldes von Szajla in großer Anzahl die Gefäßtypender Töpferkunst der Piliny-Kultur vor. Diese erscheinen sehr selten mit der charak­teristischen Keramik der Kyjatice-Kultur in einem Grab. Unter den Funden der hier mitgeteilten Bestattungen gehört die Urne des Grabes 48 zur typischen Kera­mik der Kyjatice-Kultur (Abb. 5:12). Eine ähnliche, henkellose Urne kam in dem in der Gemarkung der Ortschaft Neszmély (Transdanubien) erschlossenen Ur­nenfeld der Váler Gruppe zum Vorschein. Ihr Alter hat E. Patek mit den Perioden Hallstatt A2-B1 bestimmt. 7 0 Die jüngere Variante dieses Urnentyps vertreten die in den präskythischen Skelettgräbern gefundenen Urnen von Füzesabony und Sirok, die auf die Perioden Hallstatt B2-C1 datiert werden können. 7 1 Das Urnenfeld von Szajla wurde eine längere Zeit der Geschichte der Kyja­tice-Kultur hindurch belegt. Die älteren Bestattungen stammen von der Popula­tion von Piliny und der sich ihr anschließenden Population von Cseke. Die Ver­schmelzung dieser beiden Völker hat zum Beginn der Ausbildung der Kyjatica­Kultur geführt. Die jüngeren Grabkomplexe des Gräberfeldes von Szajla enthal­ten eine Keramik von charakteristischem Kyjatice-Typ. In diesem sind die kera­mischen Formen der jüngeren Urnenfelderkultur und in geringer Anzahl die der slowakische Lausitzer Kultur zu finden. Die Funde der Kyjatice-Kultur beweisen also, daß die jüngere Urnenfelder­kultur Transdanubiens auf die Population Nordungars derselben Zeit eine bedeu­tende Wirkung ausgeübt hat. Außer den Funden des Gräberfeldes von Szajla zeugen davon noch mehrere, in diesem Gebiet zum Vorschein gekommene kera­mische Formen von Urnenfeldertyp. Ohne daß wir die Vollständigkeit anstreben würden, können wir hierfür die folgenden Beispiele erwähnen: Zweihenklige Urne mit geradem Rand und stumpf kegelförmigem Hals: Szécsény (H: 17,5 cm, Mdm: 10 cm, Bdm: 7,5 cm Abb. 6:5) ; Urnen mit geradem oder ausladendem Rand und stumpfkegelförmigem Hals: Borsodharsány (H: 26 cm, Mdm: 27 cm, Bdm: 9 cm, Abb. 6:1 ; H: 22,5 cm, Mdm: 17 cm, Bdm: 9 cm, Abb. 6:2), Ózd, Sály, Sajószentpéter, Szirmabesenyő; 7 2 Urne mit waagerecht facettierter Schul­ter: Borsodbóta (H: 13,5 cm, Mdm: 13,5 cm, Bdm: 7,5 cm, Abb. 6:3), Mátra­szőlős (H: 30 cm, Mdm: 26,5 cm, Abb. 6:4); Einhenkliger Krug: Ózd (H: 10 cm, Mdm: 8 cm, Bdm: 4,2 cm, Abd. 6:6); Henkelschale mit halbkugelförmigem Boden: Ózd (H: 6 cm, Mdm: 9 cm, Bdm: 2 cm, Abb. 6:7). Borsodharsány, Szir­mabesnyő. Das Vorkommen der Funde der Váler Gruppe der Urnenfelderkultur in Nordungarn können wir nicht damit erklären, daß das Volk von Vál das Gebiet der Kyjatice-Kultur besetzt hätte. Östlich des Raumes der jetzigen Hauptstadt Budapest reichte das Verbreitungsgebiet der Váler Gruppe nicht über die Flüsse Galga-Zagyva hinaus. Nördlich und nordöstlich davon kommen ihre Funde selbständig nicht vor, nur im Denkmalmaterial der Kyjatice-Kultur. Dies kann bedeuten, daß sich kleinere Váler Volksgruppen im Gebiet der Kyjatice-Kultur angesiedelt haben und in die dortige Bevölkerung eingeschmolzen sind, jedoch 7 0 Dies., Acta Arch.Hung. 13(1962) 67—70., Taf. IV. 1. 7 1 Gallus, S. — Horváth, T., a.a.O. Taf. I. 1.; Szabó, J. Gy„ EMÉ 1969. 74, 125. 7 2 Patek, E„ Die Urnenfelderkultur . . . Taf. III. 15., Taf. IV. 3,7., Taf. V. 16., Taf. VII 47. 5*

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