Folia archeologica 26.

Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - József Korek: Die Hauptergebnisse der Erschließungen

AUSGRABUNGSBERICHT 169 die Arbeit von G. Fehér sen. und Á. Cs. Sós mit dem Ungarischen National­museum verknüpft. 1 0 Die Notwendigkeit der fundrettungsartigen Ausgrabungen hat sich aufgrund der auf dem Gelände in Gang gesetzten Erforschungsarbeiten gestellt. Als Ergebnis der Ausgrabungsarbeiten kann festgestellt werden, daß man in diesem Gebiet der Burginsel mit mehreren Perioden zu rechnen hat. Die älteste Siedlung bedeutet eine Wohngrube, die Á. Cs. Sós auf die zweite Hälfte des 9. bzw. auf den Beginn des 10. Jahrhunderts datiert hat. Die beigabenlosen Ske­lette in der Zerstörungsschicht dieser Siedlung vertreten die zweite Periode, die zur Zeit der Befestigung der Insel gestört wurde. Diese Schicht kann auf die Árpádenzeit datiert werden. Auf dem etwa 280 m langen, 50 m breiten Gelände sind spätmittelalterliche Reste nirgends zum Vorschein gekommen, was jene Beobachtung unterstützt, daß im 16.—17. Jahrhundert nur ein viel geringerer, der südliche Teil der Insel befestigt war. In unserem wissenschaftlichen Programm wurde der Mittelalterforschung eine hervorragende Rolle zugesprochen. Es wurden mehrere solche Themen in den Plan aufgenommen, die sich zum Teil an jene Themen der Geschichtswis­senschaft anschlössen, auf dessen Fragen wir aufgrund der archäologischen Quel­len eine Antwort suchen. Das Thema der Erforschung der Gespanschafts- und Stammeshäuptlingssitze liegt in der Hand unseres Museums. Ein hervorragendes Ereignis dieser Arbeit ist die Erdburgforschung in Szabolcs, die unter der Anlei­tung von P. Németh von einem Arbeitskollektiv durchgeführt wird. 1 7 Die kom­plexe Forschung wurde außer der Wallerschließung auch auf die Erforschung der landnahmezeitlichen Gräberfelder bzw. auf die Freilegung des im Innengebiet der Ortschaft gelegenen, viele Gräber zählenden landnahmezeitlichen Gräberfeldes des gemeinen Volkes ausgedehnt, aus welchem L. Kovács bisher 362 Gräber ans Tageslicht brachte. Der Vollkommenheit des Themas dient auch die im Jahre 1971 begonnene Erschließung der zur Burggespanschaft gehörenden Ortschaft Szabc >lcs-Kisfalud. Um die Siedlungsstruktur des árpádenzeitlichen Dorfes kennenzulernen, führt das Museum seit 1968 die Freilegung von Doboz (Kom. Békés) durch. Auch die Erschließung der ersten beweisbar árpádenzeitlichen Wohnhäuser ist mit der Arbeit des Ungarischen Nationalmuseums verknüpft. 1 8 Das Ziel dieser Arbeiten ist, um über die Struktur des Dorfes ein zusammenhängendes authen­tisches Bild zu bekommen. Die Erschließungen von J. Kovalovszki bieten eine Möglichkeit, um die die Häuser schützenden Gräben und Grabensysteme kennen­zulernen. Der Plan baut in betonter Weise auf die außerhalb des Kreises des Ungartums geführten ethnischen Forschungen. Es wurde mit der Kumanenforschung begon­nen, bezüglich denen A. Pálóczi-Horváth auf dem Wege der Freilegung der Sied­lung von Lászlófalva eine Antwort sucht. Der Plan unserer Mittelaltersforschung wird dadurch in großem Maße beein­flußt, daß die praktischen Erfordernisse in den Vordergrund gestellt werden müs­sen, die die Herstellung der Kunstdenkmäler erzielt. Hierher kann die Forschung l c Cs. Sós, A., Die Ausgrabungen Géza Fehérs in Zalavár. АН 41. (Bp. 1963) 310. 1 7Fodor, I.—Németh, P., Sz-SzSz 7(1972):1. 89—100. 1 8 Méri, I., Arch. Ért. 90(1963) 273—281.; Ders., Árpád-kori népi építészetünk feltárt emlékei Orosháza határában. RF II:12a. (Bp. 1964)

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