Folia archeologica 26.
Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - József Korek: Die Hauptergebnisse der Erschließungen
170 J. KOREK in der römisch-katholischen Kirche zu Nagymaros gereiht werden, wo M. Héjj unter der Barockschicht geschnitzte Steinteile von 12 gotischen Fenstern und zwei Türen erschlossen hat. Im Zuge der Arbeit hat er die Fundamentierung des im 15. Jahrhundert errichteten Vorbaues des Einganges geklärt. Die Forschung der reformierten Kirche von Rakaceszend (Kom. Borsod) wurde 1970 und die Ergänzungsarbeit 1973 von A. Pálóczi-Horváth durchgeführt. Eine Doppelkirche mit geradem Abschluß und mit in Hufeisenbogenform gebautem Chor hat bis 1820 funktioniert, als dann der hufeisenbogenförmige Gebäudeteil abgerissen wurde. Die Erschließung brachte die Schlitzfenster der in romanischem Stil erbauten Kirche ans Tageslicht. Die Durchforschung der Mauern ergab auf dem Triumphbogen reiche Freskenteile. Die Kirche von Feldebrő ist ein hervorragender Bau des byzantinischen Christentums und ein bedeutendes Kunstdenkmal. In der zwischen den beiden Weltkriegen hergestellten Kirche wurden die Zusammenhänge der Kunstdenkmäler nicht geklärt. Diese Aufgaben verrichteten I. Méri und J. Kovalovszki, die 1964 mit einer umfangreichen Freilegung mehrere wichtige Feststellungen über die Architektur machten. 1 9 So wurden an der Außenseite der Chormauer der árpádenzeitliche Eingang gefunden, das östliche Fenster des Chors vom eingebauten Mauerwerk befreit und der aus dem Schiff der Kirche in die Unterkirche führende Zugang erschlossen. 1973 führte man zwecks endgültiger Restaurierung der Kirche eine ergänzende Freilegung an der westlichen Fassade durch, im Laufe deren die Fundamentierung des sich der SO-Ecke anschließenden viereckigen Gebäudes gefunden wurde. Es gelang im Inneren des Turmes den westlichen Abschluß der ersten Kirche zu fixieren. Der Bau unserer neuen Stadtzentren verpflichtet uns zur Untersuchung der Siedlungen früherer Zeiten. Dieser Konzeption leisten in Pécs F. Fülep und seine Arbeitsgruppe (A. Sz. Burger, M. G. Sándor, Gy. Gero) Genüge, die sich seit Jahren an der Sicherstellung der römerzeitlichen und mittelalterlichen Überreste der Stadt Pécs betätigen. Das Jahr 1973 hat auf dem Gebiete der Mittelaltersforschung Ergebnisse gezeitigt. Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten des Hotel Turist konnten entlang der Linie der Rákóczi-Strafie in einer Länge von etwa 50 m die 3 m hohe Stadtmauer, am südlichen Teil mit dem Stumpf einer turmartigen Eckbastei, die Haüy, der Entwerfer der ältesten Karte der Stadt aus dem Jahre 1686 ebenfalls vermerkt hat, entblößt werden. Es gelang die das Gebiet von Süden her abschließende Stadtmauer in ihrer Originallänge — 80 m — mit vier erhalten gebliebenen mittelalterlichen Schießscharten zu erschließen. An der Stelle des Ausgrabungsgeländes stand in der Türkenzeit das Stadtzentrum, das MahalleZentrum. Bei der Erschließung des Donauflügels des Schlosses zu Visegrád haben die den Abschluß erzielenden Arbeiten zu neuen Ergebnissen geführt. Aufgrund der oben in großen Zügen bereits geschilderten Zusammenfassung und der drei darauffolgenden, von den Ausgräbern verfaßten Vorberichten kann gesagt werden, daß die Ausgrabungsarbeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1973 erfolgreich war und die 865 Arbeitstage, die von unseren Archäologen dieser Aufgabe gewidmet wurden, zur Erfüllung der im wissenschaftlichen Plan festgelegten Aufgaben beigetragen haben. 1 9 Ders., Feldebrő. RF 1:18(1965) 65—66.