Folia archeologica 26.

Mesterházy Károly: Honfoglalás kori kerámiánk keleti kapcsolatai

ÖSTLICHE BEZIEHUNGEN DER UNGARISCHEN LANDNAHMEZEITLICHEN KERAMIK Im Lichte der neueren Forschungen treten die osteuropäischen Beziehungen des archäologischen Nachlasses der landnehmenden Ungarn immer mehr hervor. Die nach Südrußland führenden Fäden regen die Forschung an, den Chasarischen Chaganat und seine charakterischeste archäologische Kultur, die Saltovo-Majak­Kultur eingehender kennenzulernen. Im Laufe der vergleichenden Arbeiten, die seit 1935 immer mehr an Intensivität gewinnen, wurde es erwiesen, daß — obwohl die Saltovo-Kultur nicht für die Nachlassenschaft der landnehmenden Ungarn gehalten werden kann — zahlreiche Elemente davon von den Ungarn und den sich zu ihnen anschließenden Völkergruppen übernommen worden waren und in ihre eigene Kultur eingebaut weiter gebildet wurden. Die Untersuchungen je­ner Forscher, die sich mit der Metallkunst der landnehmenden Ungarn befaßten, lenkten zuerst die Aufmerksamkeit auf die Saltovo-Kultur; es ist ihnen auch gelun­gen, auf mehrere verwandte Züge hinzuweisen. Mit der Erforschung des Ur­sprungs der von den landnehmenden Ungarn gebrauchten Keramiktypen blieb un­sere Archäologie der Landnahmezeit jedoch schuldig. Die auf diesem Gebiet auftauchenden Unsicherheiten haben den Verfasser dazu bewogen, Untersuchun­gen zu machen, welche Beziehungen die von den Ungarn des 10. Jhs. gebrauchte Keramik mit der Saltovo-Kultur habe, andererseits ob wir für unseren seltensten landnahmezeitlichen Gefäßtyp, die Gefäße mit horizontal geripptem zylindrischem Hals einen Slatovoer Ursprung annehmen könnten. Tonkessel und zweihenkelige Tontöpfe gehören zu den beliebten Gefäßtypen der Saltovo-Kultur. Die Tonkessel waren um die Wende des 8. und 9. Jhs. auf dem Gebiet des nördlichen S teppenraum ausgebildet, von dorthin kam ihr Gebrauch im frühen 9. Jh. zu den Ungarn, benachbart wie auch verbündet mit dem Chasa­rischen Chaganat. Aus der charakteristischen Keramik Saltovoer Ursprungs füh­ren wir zwei Kesselfragmente (Nagyhegyes-Elep-Mikelapos: Abb. 10; Hajdú­böszörmény: Abb. 9) und einen Topf (Bodrogszerdahely: Abb. 7) vor. Das erste Exemplar der Gefäße mit zylindrischem, geripptem Hals kam 1906 in Hajdúsámson zutage (Abb. 1). Ihre Zahl — die Varianten einberechnet — ist auch seitdem nur auf 14 gestiegen. Die Gefäße haben eine rundliche, gedrungene Form, ihr Fuß ist breit, der enge Hals zylindrisch, mit 2 bis 4 horizontalen Rippen. Auf der Schulter befinden sich manchmal wzei Henkel zum Aufhängen, (Hajdú­sámson, Bély: Abb. 2), doch gibt es auch henkellose Varianten (Szob-Vendelin: Abb. 3:2) ; Debrecen, Halimba). Der Körper der topfförmigen Stücke ist schlan­ker, ihr Großteil ist henkellos (Miskolc-Reptér: Abb. 4; Halimba, Tiszabura: Abb. 3:6), doch ist auch ein doppelhenkeliges Exemplar bekannt (Ágcsernyő: Abb. 3:1). Sie wurden auf der Handtöpferscheibe verfertigt, ihre Ausführung ist fast ausnahmslos gut. Auf dem Exemplar von Hajdúsámson ist auch die Verferti­gungstechnik zu beobachten: Hals und Körper wurden getrennt geformt. Wahr­scheinlich wurden auch Bodenteil und Wand aus zwei Teilen zusammengesetzt.

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