Folia archeologica 26.
Mesterházy Károly: Honfoglalás kori kerámiánk keleti kapcsolatai
LANDNAHMEZEITLICHE KERAMIK 117 Für spezifische Varientan dieses Typs sind auch die Gefäße von Nagyhegyes (Abb. 5), Zalavár (Abb. 6) und Tiszaeszlár (Abb. 8) zu halten. Bisher ist es nicht gelungen, die Parallelen dieser Gefäße in Südrußland aufzufinden, vermutlich deshalb, da sie daselbst — wie auch in Ungarn — in einer äußerst geringen Zahl verfertigt worden waren, während sie -— obwohl auch ziemlich sporadisch — von der Wende des 3. und 4. Jhs. an bis zum Anfang des 8. Jhs. auf dem Gebiet von Choresm (Toprak Kala, Kunja Uas, Teschik Kala, Berkut Kala) vorkommen. Eine einander ergänzende Reihe der archäologischen und historischen Daten zeigt daraufhin, daß diese Keramik mit den Chalisen im Chasarischen Chaganat angesiedelt, in Verbindung gebracht werden darf. 712 wird Choresm von den Arabern erobert, und wahrscheinlich dieser Tatsache ist es zuzuschreiben, daß am Anfang des 8. Jhs. diese Keramik aus Choresm verschwindet, obwohl sie in den unteren Schichten von Teschik Kala, gegründet um die Mitte des 8. Jhs., noch vorkommt. Der Weg der Flüchtlinge führte wahrscheinlich nach Chasarien. Anfang des 10. Jhs. kämpfen schon im Söldnerheer des chasarischen Chagans 10 000 Chalisen aus Choresm. Unter den ungarischen Quellen ist es die Chonik von Kézai, wo es erwähnt wird, daß König Samuel Aba mütterlicherseits choresmischen Ursprung ist; Anonymus nennt jedoch Abas Ahnen Kumanen. Diese Kumanen von Anonymus werden von der ungarischen Historiographie mit den Kabaren des Konstantinos Porphyrogennetos identifiziert. Es ist anzunehmen, daß unter den Kabaren, um 830 zu den Ungarn angeschlossen, auch Chalisen in beträchtlicher Zahl zu finden waren. Der Großteil der ungarländischen Gefäße kam aus den Gräbern, bzw. Gräberfeldern einer bewaffneten-kriegerischen Schicht Das Zentrum ihres Verbreitungsgebietes ist die Gegend der oberen Theiß, wo wir auch die Siedlungsgebiete der Kabaren vermuten. Aus der Reihe der archäologischen und historischen Daten fehlt uns lediglich ein Glied: aus dem Gebiet zwischen Choresm und Ungarn ist uns kein einziges Stück bekannt. Da aber zur Übernahme eines Keramiktyps eine längere Zeit erforderlich ist, und dieser Typ von den landnehmenden Ungarn mitgebracht war, halten wir diese Lücke für den Gang der Ereignisse für nicht entscheidend. Die Ungarn mochten im 9. Jh. durch die Chaliser von Choresm mit dieser Keramik in Verbindung getreten haben. In dieser Zeit lebten die Chaliser hauptsächlich auf dem Verbreitungsgebiet der Saltovo-Kultur; aus diesen Gründen können wir die Gefäße mit geripptem Hals, obwohl sie vom Gebiet der SaltovoKultur zu den Ungarn gelangten, nicht für Saltovoer Ursprungs halten, sondern sie können als Denkmäler des zum iranischen Kulturkreis gehörenden Choresm gelten.