Folia archeologica 18.

Kalmár János: Hunyadi Mátyás bécsi hadseregének pajzsai

192 J. KALMÁR Das Wappen des Olmützer Bistums kommt noch auf zwei weiteren Pave­sen vor. Ursprünglich zeigten drei Pavesen die gleiche Bemalung, die zwei anderen wurden mit dem Wappen der Stadt Wien übermalt. In noch einem Falle stoßen wir auf das später inmitten der Pavese ange­brachte, den hl. Georg und die Seitenwappen verdeckende Wiener Wappen ; den unteren Teil ziert eine Rosette großen Formats. Die „große Rosette" war ein beliebtes Ziermotiv ; wir begegnen ihr noch in vier Fällen, immer von der Hand ein und desselben Meisters, allenfalls jedoch zeugen sie von einer ein­heitlichen Werkstatt. In 12 Fällen überdeckt das Wiener Wappen das untere Feld der Pavese. Die Wappen zeigen primitive Ausführung, ein Jedes ist von anderer Form und Größe. Die Legenden vortäuschende Umrahmung stellt lediglich zusammenhang­losen buchstabenartigen Zierat vor. Die übermalten Pavesen bezeugen deutlich, daß der Meister nicht viel Sinn für Malerei hatte ; in mehreren Fällen übermalt er Ritter in prächtiger gotischer Rüstung auf höchst primitive Weise. Unter den Pavesen der nächsten Gruppe finden wir das später aufgemalte Wiener Wappen in sechs Fällen, u. zw. auf dem Oberteil. Das Wappen kommt für sich allein, oder aber zu zweit in der oberen rechten und linken Ecke vor und verdeckt in diesem Falle die Wappenbilder Ungarns und der Familie Hunyadi. Ein Exemplar wurde — vermutlich als Siegestrophäe — unangetastet be­lassen ; es zeigt die Wappen Ungarns und der Familie Hunyadi, darunter die Abbildung des hl. Georg. Auf einer Pavese finden wir im unteren viereckigen Felde das mährische Wappen, den rot-weiß gewürfelten Adler. Die oberen zwei Medaillons mit dem Wappen Ungarns und Hunyadis wurden später mit Sonne und Mond, die Men­schengesichter tragen, übermalt. Unser nächstes Exemplar sticht von den bisher behandelten Pavesen ab: es zeigt sehr sorgfältige künstlerische Ausführung. Im schmalen Mittelfeld sehen wir unter aus Wolken hervorbrechenden Strahlendenhl. Georg, welcher mit seiner Lanze den sich zu seinen Füßen windenden Drachen ersticht. Das Antlitz des Ritters ist mit porträtmäßiger Feinheit ausgearbeitet, der Kopf nimmt im Verhältnis zum Körper keine normale Stellung ein und der Blick des Ritters ist nicht auf den Drachen gerichtet. Das Gesicht wurde augenscheinlich von anderer Hand ausgeführt. Der Helm wurde weggelassen, an seine Stelle tritt ein Diadem ; dies alles scheint unsere Vermutung zu unterstützen, daß das Porträt den jungen König Matthias darstellen soll. Die Rüstung ist nicht die gebräuchlich wiederkehrende, gotische, sondern eine frühgotische „Kasten­brust", die nach 1440 getragen wurde. Die Bewaffnung datiert demnach das Alter der Pavese in die Jahre vor 1470. Die auch in ihrer Form abweichende Pavese war die Schutzwaffe eines berittenen ungarischen Kriegers. Auf den folgenden zwei Pavesen sehen wir in der Hand des hl. Georg statt der Lanze das Schwert. Im unteren viereckigen Felde stehen zwei das Tuch der Veronika haltende weibliche Heilige einander gegenüber. Diese Pavese weist zahlreiche religiöse Elemente auf. Im unteren viereckigen Felde der zweiten Pavese sehen wir die hl. Katharina mit dem Schwert in der Hand. Auch

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