Folia archeologica 18.

Kalmár János: Hunyadi Mátyás bécsi hadseregének pajzsai

DIE PAVESEN KÖNIG MATTHIAS' 193 auf unserem nächsten Exemplar gewinnt das religiöse Element die Oberhand ; das ganze Feld wird von der Gestalt der hl. Katharina ausgefüllt. Im unteren Viereckfeld sehen wir unter aus Wolken hervorbrechenden Strahlen die knie­ende hl. Barbara. Eine besondere Gruppe bilden die Pavesen mit Greifabbildungen. In zwei Fällen halten die Greife das später gemalte Wiener Wappen zwischen ihren Fängen. Diese Pavesen sind in die letzten Jahre der ungarischen Besetzung Wiens zu datieren. Die steife gotische Linienführung verliert sich und die seit­lichen Zierate, Blumen- und Laubarabesken atmen den Hauch der Renaissance. Das an hussitische Traditionen anknüpfende, mit Passionswerkzeugen ge­zierte Exemplar wäre in den Kreis des böhmischen Söldnerheeres einzureihen. Nach dem Tode König Matthias'wird Wien von der Besetzung durch das in ungarischen Diensten stehende böhmische Söldnerheer befreit. Mit Aus­nahme einiger Pavesen mit den Wappen Ungarns und Hunyadis, die zum Anden­ken bewahrt wurden, übermalte man später die übrigen Exemplare nach ihrer Einteilung in das Zeughaus der Stadt Wien mit dem Wiener Wappen. Die im Hist. Museum der Stadt Wien bewahrten 68 Pavesen (Setztart­schen) dürfen zum Großteil als Reliquien der legendären kriegerischen Vergang­genheit Ungarns betrachtet werden. Sie stehen mit den glorreichen Kriegszügen König Matthias' in engstem Zusammenhang. Unser Beitrag zur Bekanntmachung der Pavesen ermöglicht allenfalls die Anbahnung weiterer Forschungen. 13 Folia Archaeologica

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