Folia archeologica 18.

Kalmár János: Hunyadi Mátyás bécsi hadseregének pajzsai

DIE PAVESEN DER WIENER BESATZUNG KÖNIG MATTHIAS' Im Sommer 1963 war ich in der Lage, die auf der Ausstellung und im Depot bewahrten mittelalterlichen Pavesen (Setztartschen) des Historischen Museums der Stadt Wien näher betrachten zu können. Die freundliche Zuvor­kommenheit Herrn Dir. Dr. Glücks und Herrn Dr. Hummelbergers vom Hist. Museum der Stadt Wien ermöglichten mir, das gesamte Denkmalmaterial gründ­lich zu untersuchen und bearbeiten zu können. Im Verlaufe meiner Untersuchungen hei mir auf, daß die ursprünglichen Wappenbilder auf vielen der Pavesen später übermalt worden waren. Die Ursache dieser Umgestaltung der Oberfläche können wir darin suchen, daß die Pavesen unter grundlegend veränderten Verhältnissen erneut in Ge­brauch genommen wurden. Die Übermalung erfolgte nach dem Tode König Matthias' als die unga­rische Besatzung Wiens entwaffnet und ihre Ausrüstung dem städtischen Zeug­haus einverleibt wurde. In der Folge wurden die Pavesen hier übermalt u. zw. mit dem Wappen der Stadt Wien, dem roten Kreuz auf weißem Grunde. Der mit der Übermalung betraute Meister verdeckte zunächst die Wappen Ungarns und Hunyadis, doch gingen außer diesen auch die Wappen böhmisch­hussitischen Charakters verloren. Diese später übermalten Pavesen (Setztartschen) können in drei gesonderte Gruppen geteilt werden : 1. Wenn das Kreuzwappen der Stadt Wien den mittleren Teil der Pavesen einnimmt, überdeckt es den hl. Georg und die Wappen Österreichs und Un­garns. 2. Verdeckt das Wappen der Stadt Wien den unteren Teil, so wurden damit die dort abgebildeten böhmischen, mährischen und andere Wappen über­tüncht. 3. Und schließlich, wenn das Wappen Wiens den oberen Teil der Pavese einnimmt, verdeckt es das Christusmonogramm oder aber die Wappen Ungarns und der Familie Hunyadi. Ursprünglich dienten die Pavesen im Laufe des XV. Jahrhunderts dem böhmisch-hussitischen Söldnerfußvolk als Schutzwaffe. Der Söldner stellte die Pavese mit der Spitze in den Boden gestochen vor sich hin ; so wurde durch die eng nebeneinandergestellten Pavesen eine Mauer gebildet, die einerseits gegen feindliche Pfeile genügend Schutz bot, andererseits konnte das lang­wierige Aufziehender Armbrusten in aller Ruhe und Sicherheit vollführt werden. Das Hist. Museum der Stadt Wien bewahrt in dieser einzigdastehend reichen Serie der Pavesen ein in der Spätgotik wurzelndes Denkmal der hussi­tischen Kriegstechnik. König Matthias reihte das böhmisch-hussitische Fußvolk in sein Heer ein und stellte in der Folge aus Elementen des böhmischen Ritterstandes ein ständi­ges Söldnerheer auf. Diese in harten Kämpfen geschulten Söldner waren ihrer Kriegstüchtigkeit wegen geschätzt und gesucht. Der böhmische Söldner war der beste Soldat, doch gelangte dieses Fußvolk nur bei einheitlicher Führung

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