Folia archeologica 17.
Sándor Soproni: Der Stempel der legio XIV gemina in Brigetio
DER STEMPEL DER LEGIO XIV GEMINA 125 allgemeinen mit den Bauarbeiten der Caracalla-Zeit in Verbindung gebracht 2 1' und das Attribut 3 0 erscheint zu dieser Zeit auch im Namen der legio XIVgeniina. Beim Einbruch der Barbaren im Jahre 212 war auch Brigetio stark in Mitleidenschaft gezogen, lag es doch gerade im Zentrum des Einbruches. 3 1 Nach dem Einfall kam es zu einem grosszügige Wiederaufbau, was ausser den Inschriften auch zahlreiche Stempelziegel mit dem Zeichen Antoniniana belegen. Selbst zur Zeit Caracallas und vielleicht auch noch unter Elagabal dürften in Brigetio grossangelegte Herstellungsarbeiten durchgeführt worden sein. 3 2 Der Neuaufbau beanspruchte längere Zeit, nicht allein die Gebäude wurden hergestellt, aber auch die Strassen und Brücken. Laut Bezeugung der Meilensteine erstreckten sich die Arbeiten bis in die Zeit der Herrschaft des Kaisers Macrinus. 3 3 In den Bauarbeiten fiel eine grosse Aufgabe auf die an der Limes stationierenden Truppenkörper zu, so auch auf die Legion von Carnuntum. Die Ziegelstempel der Legion aus dieser Zeit sind uns aus den erforschten Befestigungen jenseits der Donau, aus dem Gebiete von Barbaricum bekannt. 3 4 Im Zuge der grosszügige Herstellungsarbeiten scheint es für wahrscheinlich, dass am Neuaufbau der benachbarten Lager je eine Vexillation der Legion von Carnuntum gleichfalls beteiligt war. 3 5 Mit diesem Bau wollten wir die bereits oben erwähnte, etwas problematisch erscheinende Inschrift in Verbindung bringen. Die Authentität der von B. Kuzsinszky mitgeteilten Inschrift 3 6 bezweifelte bereits selbst der Veröffentlicher, später kam dann ein anderer Stein mit ähnlicher Inschrift und Darstellung aus der Sammlung Milch (Komárom) zum Vorschein. 3 7 Dieser letztere ist zweifellos eine typische Fälschung aus Szöny. Als der zweite Stein zum Vorschein kam, nahm I. Paulovics für sicher an, dass auch der erste Stein eine Fälschung sei. Unsere Ansicht hierfür ist, dass der Fälschung in der Milchschen Sammlung die im Jahre 1903 zum Vorschein gekommene Inschrift als Unterlage gedient habe. Der erste aus Kalkstein gefertigte Inschriftenstein kann aller Wahrscheinlichkeit nach abweichend von den früheren Ansichten für ein Originalstück -9 Nagy T., Budapest műemlékei (Die Kunstdenkmäler von Budapest) II. (Bp. 1962) 53. 3 0 Fitz J., Acta Arch. Hung. 12 (1962) 41. mit Schrifttum. ; Ders., II soggiorno di Caracalla nell' anno 214. (Roma 1961) 8. 3 1 Barkóczi L., Intercisa II. AH 36. (Bp. 1957) 520. ; Alföldy G., Arch. Ért. 88 (1961) 26 ff. vgl. T. Nagys Bemerkung in BpR 20 (1962) 34. ; Fitz J., II soggiorno ... 18. und Acta Arch. Hung. 12 (1962) 46 und 99 ff. 3 2 Barkóczi L., Brigetio. 16. ; Ders., AntH 3 (1949) 72. 3 3 Fitz J., II soggiorno ... 19 ff. 3 1 Kfizek, F., Limes Romanus Konferenz Nitra. (Bratislava 1959) 56. ; Szilágyi J., а. а. O. Taf. XXI Typ 132. 3 5 Auf die Bautätigkeit der Legion: Szilágyi J., а. а. O. 78 ff. ; Fitz J., Acta Arch. Hung. 12 (1962) 79 ff. 3 6 Kuzsinszky В., а. а. О. ; Eine ähnliche Inschrift, in der die Vexillation der Legion erwähnt ist: CIL III 11124 = RLiö I. (Wien 1900) 120., Abb. 10. und Betz, A., JÖAI 29 (1934) Beibl. 301. Nr. 129. ; Inschrift und Darstellung von ähnlichem Charakter aus Britannien, wo die Vexillation der legio II Augusta erwähnt und durch einen Capricornus dargestellt ist: JRS 47 (1957) 227. Taf. XIII/l. 3 7 Paulovics /., Laureae Aquincenses II. DissPann II : Ii. (Bp. 1941) 142 ff.