Folia archeologica 14.
Ágnes Cs. Sós: Vorläufige Mitteilungen über die Ausgrabungen in Pókaszepetk
Vorläufige Mitteilungen Uber die Ausgrabungen in Pókas^epetk 81 Die Urnenbestattungen von Pókaszepetk mit einer aus südwestlicher Richtung vordringenden slawischen Kulturströmung zu verbinden scheint beim heutigen Stand der Forschung unbegründet. In erster Linie ist dabei zu berücksichtigen, daß während aus den Gebieten nördlich der Donau sehr viele slawischen Brandbestattungen bekannt sind, und die Urnen von Pókaszepetk — neben der Ähnlichkeit des Ritus — die meisten Beziehungen zu der Keramik eben dieser Bestattungen haben, in den Gebieten südlich der Drau die Brandbestattungen bisher sozusagen unbekannt sind; die jugoslawischen Forscher schließen nur aus der typologischen Untersuchung der Gefäße darauf, daß man auch auf jugoslawischem Boden Brandbestattungen zu erwarten hat. 2 2 Leider ist auch über die Brandbestattungen von Keszthely, die Csallány erwähnt, kaum etwas bekannt; 2 3 bisher gilt als einziger authentischer diesbezüglicher Fund in Ungarneben das Gräberfeld von Pókaszepetk. Der Fundort ist im Tal des Zala-Flusses (Abb. 21), gehört also zu derselben topographischen Einheit, wie Zalavár (Mosaburg), das transdanubische slawische Zentrum im 9. Jh., dessen Beziehungen zum Großmährischen Reich auf Grung der bisherigen Ausgrabungsergebnisse offenbar sind. 2 4 Géza Fehér betont, daß Pribina deshalb die Balatongegend zum Mit'elpunkt seines Reiches gewählt hatte, weil hier auch früher schon Slawen gewohnt hatten. 2 5 Innerhalb der Zusammensetzung dieser slawischen Einwohner gibt er den Vorrang den nach dem Zusammenbruch des awarischen Reiches an2 2 Vinski, Z., Gibt es frühslawische Keramik aus der Zeit der südslawischen Landnahme? AI 1(1954) 79. 2 3 Lipp V., A keszthelyi sírmezők (Die Gräberfelder von Keszthely) (Bp. 1864) 14 ff. 2 4 Für die Ergebnisse der Ausgrabungen in Zalavár (1951—1954) s. Anm. 9. 2 6 Fehér G., StuSl 3(1957) 57. 6 Folia Archaeologica