Folia archeologica 13.

Barkóczi László: Adatok Brigetio későrómai történetéhez

114 L. Barkóczi hunderts an wurde die Siedlung immer kleiner, die Gräberfelder gerieten immer näher zum Lager und man könnte sagen, daß die letzten endlich fast unmittel­bar an den Mauern waren. In den Jahren 1927—29 legte I. Paulovics vier Gräbergruppen aus dem letzten Abschnitt der Geschichte dieser Siedlung frei. (Abb. 23.) Das Material dieser Gräberfelder ist ärmlich, doch ist seine Kenntnis von dem Geschichtspunkt der Spätgeschichte Brigetios aus unerläßlich. Die Grä­ber sind einfache Erd-, Ziegel- und Steingräber, doch man begegnet auch se­kundär benutzten Sarkophagen. Im 1. Gräberfeld kamen Münzen des Claudius II, Crispus, Constantinus Gallus, Valentinianus, Valens und Theodosius zum Vorschein. In den Gräbern des 2. Gräberfeldes wurden Münzen des Claudius II, Constantius II, Valentinianus, — in denen des 4. Gräberfeldes solche des Aure­lianus, Probus, Gal. Maximianis, Diocletianus, Licinius und Constantius II vom Ausgräber gefunden. Eine chronologische Auswertung des Fundmaterials ist, unabhängig von den Münzen, recht schwierig. Die Münzen datieren in diesem Falle den „ter­minus post quem", oder zeugen sie von einer Gleichzeitigkeit. Es läßt sich — ohne Rücksicht auf diese — feststellen, daß die Grabfund aus der zweiten Hälfte des IV. Jahrhunderts stammen. Die im Gräberfeld auftretenden Kno­chenarmringe, 1 4 Bronzearmringe, 1 5 Trinkgläser, 1 6 Glaskrüge, 1 7 Krüge mit Bleiglasur, 1 8 einhenkeligen grauen Näpfe 1 9 sind die allgemein üblichen Be­gleitfunde der Gräberfelder aus der zweiten Hälfte des IV. Jahrhunderts. Auf­grund der Münzen vermögen wir den 1. Gräberfeldteil mindestens bis zum Ende der Regierungszeit Theodosius', und den zweiten auf die Jahre zwischen 360—370 datieren, den vierten auf eine etwas frühere Zeit. Da jedoch in Bri­getio aus diesen Gräberfeldern die spätesten Münzen zum Vorschein kamen, ferner auch aus der topographischen Lage der Gräberfelder kann man darauf schließen, daß man es hier mit den spätesten Gräberfeldern zu tun hat; eine Datierung aufgrund der Münzen kann in Hinsicht des Endes der Gräberfelder mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmen. Bis zum Tode des Valentinianus — 375 — war der Geldverkehr in Pan­nonién geregelt; ab 375 verändert sich die Lage und der Geldverkehr wird zufällig. 2 0 Es ist deshalb eine allgemeine Erscheinung in den pannonischen spätrömischen Gräberfeldern, daß die letzten Münzen die des Valentinianus, Valens und Gratianus sind, obwohl in den Siedlungen — gerade in Brigetio — auch noch Münzen des Valentinianus II, Theodosius, Arcadius und Honorius vorkommen, die unbedingt für das Fortleben der römischen Organisation sprechen. Obwohl daher in den Gräberfeldern nicht die spätesten Münzen aus Bri­getio zutage kamen, sind uns solche — wie bereits erwähnt -— aus den Streu­funden bekannt, sodaß eines der Gräberfelder bis zum Aufgeben der Provinz seitens der Römer in Gebrauch stehen mußte. Aus der Gräbern der innerpannonischen Siedlungen, wie Ságvár und Kis­árpás, kamen ebenfalls keine der spätesten römischen Münzen zutage, obwohl auch in diesen Siedlungen das Leben mit dem Jahre 375 sicher nicht zu Ende war. Eines der vier Gräberfeldteile ist verhältnismäßig spätzeitig. Im 2. Grä­berfeldteil sind die Gräber noch gut gebaut, wie auch im 3. Teil, und auch

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