Folia archeologica 10.
L. Vértes: Beiträge zur Abstammung des ungarischen Szeletien
Beiträge z u r Abstammung, des ungarischen Skeletten 5 immer genau war •—• bereits der grünlichgrauen Schicht angehört. Ein Werkzeug stammt aus Niveau 18/1, das jedoch in seiner ganzen Mächtigkeit der hellbraunen Schicht angehört. Zwei Werkzeuge stammen jedoch aus Niveau 21/11, das völlig in der grünlichgrauen und in der sterilen rötlichbraunen Schicht verläuft. Die Fundstelle von weiteren fünf Werkzeugen wurden nicht notiert. Die morphologische Beschreibung und die Bestimmung der Werkzeuge ist auch nicht genau; wir bringen sie daher ins Detail eingehend. Typische Moustérienpsit^e. Auf der linken Arbeitskante ist eine intensive Stufenretusche; auf der rechten ist die Retusche oben stärker und verjüngt sich zur Basis. Die Basis wurde verhältnismäßig steil retuschiert. Die Rückseite ist flach, Schlagbasis und Bulbus fehlen. Analogien gibt es im Hochmoustérien der Subalyuk-Höhle. 40x22x7,5 mm; rötlichbrauner Jaspis oder Hornstein. 8 Inv. No. Pb/1640. Bearbeiteter breiter Abschlag (Schaber?). Ein unregelmäßiges Fünfeck mit einreihiger, unebenmäßiger, für das Moustérien nicht charakteristischer Retuschierung an der Spitze und der rechten Arbeitskante. Die Schlagbasis (93°) ist fazettiert, der Bulbus groß. Kadic beschreibt das Werkzeug als eine Levalloisienklinge (а. а. O. Abb. 21/6). 45 X 31 X 7 mm; grauer Kalzedon. Inv. No. Pb/1688. Retuschierter Abschlag. Ein klingenartiges Werkzeug mit flacher, solutréenartiger Retusche links neben der Spitze. Die rechte Arbeitskante ist oben mit schwacher, einreihiger, tiefer, an einem kleinen Teil ebenfalls mit SolutréenRetusche bearbeitet. Abschlagwinkel cca. 95°, die Schlagbasis ist fazettiert, der Bulbus ist groß, verjüngt, Mottl beschreibt das Werkzeug als eine „mittelgroße Kalzedonspitze von einfacher Ausarbeitung" (a. a. O. S. 153). 69x29 X 11 mm, aus dunkelgrauem Hornstein. Inv. No. Pb/1652. Bearbeiteter Abschlag (Schaber?). Fragment (Basisteil) eines mit Bulbus versehenem klingenartigen Abschlages. Die linke Arbeitskante ist grob retuschiert, die rechte mit ebenmäßiger feiner Perlretusche versehen. Die Oberfläche wurde von dem in der Mitte verlaufenden Grat in Solutréentechnik bearbeitet. Abschlagwinkel: cca. 95°, die Schlagbasis ist fazettiert, der Schlagbuckel groß. Das Objekt wurde von den Ausgräbern nicht beschrieben. 26,5x25 mm; Obsidian. Inv. No. Pb/1685. Bearbeiteter Abschlag. Die rechte Arbeitskante ist an der Spitze mit schöner schuppenartiger Solutréenretusche versehen. Die linke Seite ist nicht intakt und unebenmäßig retuschiert. Schlagbasis und Schlagbuckel fehlen. 29x22 mm; Obsidian. Das Werkzeug ist „eine fein retuschierte, flache, aus Obsidian hergestellte Klingenspitze" nach Kadic' s Beschreibung. Inv. No. Pb/1654. 1 lochkrat^er artiger dicker Schaber. Die linke Seite ist mit intensiver Stufenretusche versehen, was dem Werkzeug einen schaberartigen Charakter verleiht. Die Rückseite ist glatt, ohne Schlagbasis und Schlagbuckel; das Objekt wird im Ausgrabungsprotokoll nicht beschrieben. 50,5x30x15 mm; grauer Hornstein. Inv. No. Pb/1689. E inseitig bearbeitete Blattspit^e . Dies ist der schönste Fund aus der Höhle (bei Kadic a.a.O. Abb. 21/4). Er wurde aus einem Abschlag mit Bulbus herge8 Nach Mottl wäre das Werkzeug „aus braunem, weißfleckigem Material hergestellt" (a. a. O. S. 1530), bei Behandlung mit Säure erwies sich jedoch, daß die unregelmäßigen weißen Flecke Kalksteinkrusten sind; das Material das Werkzeuges ist homogen.