Folia archeologica 10.

L. Vértes: Beiträge zur Abstammung des ungarischen Szeletien

4 L. Vértes nach Kadic eine rötlichbraune und eine rötlichgraue Schicht. 3 Auf der von Kadic gezeichneten Mappe wird nur die rötlichgraue Ausfüllung angezeigt, im Text jedoch, den Kadic nach Mottl übernahm, wird nur die rötlichbraune erwähnt. Wir nahmen Proben aus der „Löß"-Schicht (1), aus der oberen Hälfte der hellbraunen Schicht (2), aus dem unteren Teil derselben Schicht (3), aus der grünlichgrauen (4) und aus der unteren, rötlichen Schicht (5). Diese Proben wurden alle untersucht. Aus der gelben, der hellbraunen und der „dunkelgrauen" (grünlich­grauen) Schicht beschreiben die Ausgräber eine reichliche Fauna. 4 In allen drei Schichten dominiert der Höhlenbär. Diese Angabe allein fixiert bereits die obere und untere Altersgrenze der Schichtenfolge: sie kann nicht älter als das W 1 und nicht jünger, als die einleitende Phase des W 2 sein. Den Schichten nach spezifiziert, enthielt die gelbe Schicht die Über­reste einiger Waldsteppen-Arten. Auffallend ist das Vorkommen des V'ulpes vulpes L, anstelle des Eisfuchses; es spricht gegen extrem glaziale Verhältnisse zur Zeit der Sedimentation. In der hellbraunen Schicht gibt es eine, in den Bükker Höhlen allgemeine interstadiale Fauna. Der dunkelgraue Lehm enthält im großen Ganzen dieselben Tierarten. Das häufige Vorkommen des Mega­loceros in diesen beiden letzteren Schichten deutet auf einen frühen Abschnitt des Interstadiale . Laut Mottl „hat diese Fauna vieles mit der der Subalyuk­Höhle gemeinsam" 5, was nur insofern zutrifft, als die klimatisch nicht charak­teristischen jungpleistozänen Elemente an beiten Örten auftreten, dagegen sowohl die frühen, auf das R/W hinweisenden, als auch die späten Arten, die entschieden einen Steppenabschnitt andeuten, fehlen. Die Ausgräber behaupten, das archäologische Material sei z. T. für das Moustérien typisch, erinnere jedoch z. T. an das Aurignacien. „... die Werk­zeuge der Kecskésgalyaer Höhle sind sehr vermischt. Neben typischen, fein ausgearbeiteten Moustérienspitzen erscheinen bereits ganz aurignacienartige Schaber (?) .. ." 6 Mit dem Charakter der Werkzeuge müssen wir uns eingehender beschäf­tigen. Es soll schon vorher bemerkt werden, daß die Werkzeuge verschiedenen Charakters unserer Meinung nach nicht nebeneinander, sondern unterein­ander, aus verschiedenen Schichten zum Vorschein kamen, ohne daß dieser Umstand beobachtet worden wäre. Um diese Annahme zu unterstützen, untersuchten wir die diesbezüglichen Abschnitte von Mottls Grabungspro­tokoll. 7 Sieben Werkzeuge konnten mit Sicherheit identifiziert werden. Ihrer Bezeichnung zufolge kamen sie von verschiedenen Stellen, aus der hellbraunen Schicht zum Vorschein. Die Schichtenbezeichnungen auf Kadic' s Karte identifizierend fanden wir, daß vier Werkzeuge, die aus Niveau I des Blockes 1. zum Vorschein kamen, nur mit Vorbehalt als Funde aus der hellbraunen Schicht bezeichnet werden können, da über ein Drittel dieses Niveaus — auf Grund der Aufnahme der Schichtenreihe von Kadic, die bekanntlich 3 Kadii О., а. а. O. S. 215. 4 Kadiè О., а. а. О. S. 219. 5 Mottl M., Jahresber. 1945. S. 1527. 6 Mottl M., Jahresber. 1945. S. 1530. 7 Siehe: Abteilung für. arch. Dokumentation des Hist. Mus. im Ung. Nationalmuseum unter No. 2. К. I.

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