Folia archeologica 10.

L. Vértes: Beiträge zur Abstammung des ungarischen Szeletien

BEITRÄGE ZUR ABSTAMMUNG DES UNGARISCHEN SZELETIEN Die Untersuchung von zwei paläolithischen Fundstätten im Bükk­Gebirge, nämlich der Kecskésgalyaer Höhle und der Ballavölgyer Höhlung, lieferte neue Gesichtspunkte zur Problematik der Abstammung des Szele­tiens. Schichtenverhältnisse und archäologische Funde wurden aus diesem Grunde untersucht. In der Kecskésgalyaer Höhle gruben in den Jahren 1930—1937 0. Kadi6 und M. Mottl } Die Höhle liegt im südlichen Teil des Bükk-Gebirges, in der Umgebung des Dorfes Cserépfalu, am südwestlichen Hang des Berges Kecskésgalya in 380 m Höhe ü. d. M. Sie hat zwei Eingänge. Der eine, der älter zu sein scheint, ist südlich gerichtet; der andere, größere und wahr­scheinlich später eingestürzte schaut nach dem Westen. Am südöstlichen Ende der Höhle ist ein Kamin, der auch im Pleistozän offen war (s. Katiié а. а. О. S. 216, Karten). Die Höhle ist nicht besonders groß, sie erstreckt sich auf etwa 30 m 2. Bei der Ausgrabung wurde eine durchschnittliche Tiefe von 1,6 m erreicht. Die Ausgrabungen wurden nicht fortgesetzt, da die unterste beobachtete Schicht steril war. Im ausgegrabenen Teil wurde eine gut ge­gliederte Schichtenfolge beobachtet. In der Benennung der Farbe und des Charakters der einzelnen Schichten weichen die beiden Ausgräber vonein­ander ab. Im Jahre 1956 hatten wir Gelegenheit, die noch unberührte, unter dem Kamin befindliche Schichtenfolge zu beobachten und ihr Proben zu ent­nehmen. Wir verglichen unsere Beobachtungen mit denen der Ausgräber und geben dementsprechend die folgenden Angaben der Schichtenreihe: Oben liegt eine dünne holozäne Schicht. Darunter lag — nur in der östlichen Hälfte der Höhle — eine dünne, als Löß bezeichnete Schicht, mit etwa 50% Kalkschutt im Material, wie dies unsere späteren Untersuchungen erwiesen. Darunter war eine hellbraune Schicht mit Kalkschutt. An der Grenze dieser zwei Schichten beobachtete Mottl einen Feuerherd. Weiter unten war eine dunkelgraue (oder grünlichgraue) Schicht mit Kalkschutt­gehalt zu beobachten, in der es, laut Mottl , viele Riolittuffkörnchen gab. 2 Der Riolittuff war weder mikroskopisch, noch mit Hilfe mikromineralogischer Untersuchungen nachzuweisen. Zutiefst gab es nach Mottl eine rötlichbraune, 1 Kadié О., Bk(= Höhlenforschung) 16(1940) S. 215—225; Mottl M., Jahresber. d. Un«. Geol. Anst. über d. Jahre 1936—1938, Bpest, 1945. S. 1513—1585.; Ders., Jahrb. d. Ung. Geol. Anst. 35 (1941) S. 1—33.; Ders., Jahresber. d. Ung. Geol. Anst. über d. Jahre 1933—1935, Bpest, 1940. S. 1899—1939. » Mottl M., Jahresber. 1945. S-1526. 1*

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