Folia archeologica 10.

L. Vértes: Beiträge zur Abstammung des ungarischen Szeletien

Beiträge zu r Abstammung, des ungarischen Skeletten 9 terial der Kecskésgalyaer Höhle unterstützt unsere These. Bevor wir jedoch auf die Frage der Verbindung mit dem Szeletien übergehen, wollen wir noch die Funde der Ballavölgyer Höhlung, die denen der Kecskésgalyaer Höhle ge­wissermaßen ähnlich sind, besprechen. Die kleine Höhlung ist im Bükk-Gebirge, am südöstlichen Ende des von Répáshuta ausgehenden Balla-Tales gelegen. Sie öffnet sich etwa 10 m über der Talsohle, in etwa 370 m Höhe ü. d. M. Der Eingang ist südwestlich gerichtet. Die Höhlung ist cca. 8 m lang, die Basis liegt einige Meter tiefer als die Schwelle. Mottl grub hier 1937—1939 1 8 und ließ nur im untersten Teil der Höhlung etwas Ausfüllung übrig. In ihrem Bericht beschreibt sie folgende Schichtenfolge: 1) schwarzer Humus; 2) graubrauner Humus; 3) heller (gelblicher) Lehm. Aus letzterem kamen eine Pleistozänfauna und 11 Paläolithwerkzeuge zum Vor­schein. Die Fauna rechnet Mottl den Spätglazialfauncn zu, 1 9 identifiziert sie also mit den extremsten W 3-Faunen. Die Zusammensetzung der Fauna wider­spricht jedoch dieser Bestimmung. Der Höhlenbär dominiert, 2 0 Hyäne, sogar Dachs und Megaloceros treten unter den Knochenresten auf. Das boräo­alpin-arktische Klima des Spätglazials sollte durch die angebliche Häufigkeit des Rentiers unterstützt werden. Unter den kleinen Nagetieren werden Ham­ster, Arvicola und Ziesel erwähnt. Zwiebelmaus, Lemming, Schneemaus und Rattenkopf fehlen. Neben dem Schneefuchs treffen wir auch den Rotfuchs an. Da erwähnt wird, daß es viele Rentierüberreste gab, müssen wir annehmen, daß die Faunen zweier Klimaeinheiten bei der Ausgrabung nicht getrennt wurden. Diese Annahme wird auch vom archäologischen Material unterstüzt, das von Mottl zwar als Magdalénien bestimmt wurde, doch ebensowenig mit dieser Kultur zu tun hat, wie die Fauna mit dem W 3. J. Stieber untersuchte 20, von Mottl gesammelte Holzkohlenstücke. 2 1 Es gibt unter ihnen 1 Pinus, 6Larix- oder Picea-, 3Fraxinus-, 2 Carpinus-, 1 Acer-, 1 Ouercus- und 6 Corjltts-ljberreste. Der Anteil der Laubbäume ist größer, als bei den klimatischen Verhältnissen des Wl/2 Interstadials im allgemeinen, 22 und läßt die Schlußfolgerung zu, daß die Ausfüllung vom humiden Anfang des W 1 oder vom äußersten Ende des R/W stammt. In der Sammlung des Historischen Museums des Ung. Nationalmuseums sind aus der Ballavölgyer Höhlung 11 Werkzeuge registriert. Mit Hilfe von Mottls Ausgrabungsprotokoll können auch die Stellen, an denen sie gefunden wurden, fixiert werden. 2 3 Wir haben keine Zeichnung der Schichtenfolge, doch kann festgestellt werden, daß ein Werkzeug aus Niveau I, die übrigen aus Ni­veau II. stammen. Das Protokoll erwähnt aus Niveau III. nur zerbrochene 1 8 Mottl M., Jahresber. 1945. S. 1534—1525.; Kadió О., Bv. (= Höhlenwelt) 10 (1940) S. 14. 1 8 Mottl M., Jahrb. d. Ung. Geol. Anst. 35 (1941) S. 17. 2 0 Mottl AI., behauptet in ihrem Referat, der Höhlenbär würde dominieren, an anderer Stelle [Jahresb. d. Ung. Geol. Anst. 35 (1941)] bezeichnet sie ihn jedoch als „selten". Als ich in der Höhlung Proben sammelte, fand ich im Rest der Ausfüllung auf sehr kleinem Gebiet so viele Höhlenbärenknochen, daß die Bezeichnung „selten" ausgeschlossen werden kann. 2 1 Stieber J. а. а. O. S. 373—74. 2 2 Siehe: Sárkány S— Stieber ]., Acta Arch. Hung. 5 (1955) S. 211—234. 2 3 In der Abteilung für arch. Dokumentation des Hist. Mus. im Ung. Nationalmuseum unter No. 1. В. I.

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