Folia archeologica 5.

Dornyay-Csalog: Az újabb-kőkori szalagdíszes agyagművesség emlékei a Balatoni-Múzeumban

D O RNYAY­CSALOG : DENKMÄLER DER JÜNGEREN LINEARKERAMIK 15 eine direkte Verbindung mit dem Ursprungs­gebiet möglich war. Der Lösung des Problems bringen uns die erwähnten Fussschalen von Szalacska näher : Die flächenfüllende Verzierung der Fuss­partie erscheint hier in einem Falle mit Warzen­verzierungen, also mit einer ausgesprochenen Eigentümlichkeit der Theisskultur verbunden, im anderen Falle hingegen mit der Durchbrechung der Fusswand, welche Erscheinung wir wieder auf solchen Fussschalen finden, die zweifellos zur späten Theisskeramik gehören. 6 Uber dieses alles erscheint in Szalacska auch die Inkrustie­rung, ein Gebrauch der Vucedol — Zóker Gruppe, die auf den Gefässen der Theisskeramik nur als späte Übernahme erscheint.' Dass übrigens die Spiralmeanderkeramik Pannoniens auch in so später Zeit in Blüte war, zeigt auch die Wirkung derselben, die sie auf die Bodrog­kereszturer-Keramik ausübte. Wir haben nämlich keinen Grund vorauszusetzen, dass das umlau­fende Spiralband auf dem einen Gefässe des Grabes Nr 5 von Pusztaistvánháza 8 bloss eine atavistische Rückkehr des bandkeramischen Sti­les wäre. Das birnenförmige Gefäss aus Osztopán zeigt ebenfalls enge Zusammenhänge mit ge­wissen Formen der Theisskeramik. Im grossen Ganzen gehört zwar diese Form noch zur Spi­ralmeanderkeramik, wir finden diese Form aber auch im Material von Bicske. 9 Das Gefäss aus Bicske wurde in bandkeramischer Umgebung gehoben, am Halse desselben befinden sich aber Spuren von rother Bemalung, die uns die Wirkung der Theisskeramik demonstrieren. Die Funde von Bicske sind eben deshalb als Be­weise für das Zusammentreffen der Theisskera mik mit der Spiralmeanderkeramik zu betrach­ten. 1 0 Ahnliches geht auch aus den Funden von Békásmegyer hervor, dort stiessen aber gleich­zeitig drei Kulturen zusammen : die der Theiss­6 Vgl. Jenő Hillebrand, Das frühkupferzeitliche Gräberfeld von Pusztaistvánháza. Arch. Hung. IV. — Tiszapolgár: Abb. 16., Kisréti part: Abb. 17., Pusztaisl­vónhéza : Abb. 7. 7 Vgl. e. d. Pusztaistvénháza. Abb. 6. N° 5., Tai. 1 4., 7., 6, Kisréti part. Abb. 17. 8 Ebd. Taf. I. 9 Ausgestellt in der Sammlung des Muzeums zu Székesfehérvár. 1 0 Dasselbe beweisen übrigens auch mehrere Funde aus Lengyel und Zengővárkony. keramik, die Jüngere-Linearkeramik u. die Bük­ker Gruppe. 1 1 Das Zusammentreffen der Spiralmeander­keramik beweist übrigens auch ein Gefäss des Balatoner Muzeums, das in derselben Stadt, am sogenannten Csórégödör gefunden wurde (Abb. 3). Die Höhe desselben beträgt 20,8 cm, es ist aus gutgeschlämmtem Ton verfertigt u. gelblich grau gebrannt. Zwar ist diese Form in bandkeramischer Umgebung wohl bekannt, doch zeigen die vier horizontal durchbohrten Warzen und die in Spuren gebliebenen rotbe­malten Bänder unter dem Mundsaume starke Re­lationen zur Theisskeramik. Die bisherigen Behauptungen scheinen im Gegensatz zu sein mit denjenigen Erfahrungen, die ich an zwei Fundorten der Linearkeramik gemacht habe. Nach diesen war in Kiskánya 12 die dort aufgedeckte Siedlung der Bandkeramik älter als die darüberliegende Siedlung der Vu­cedol-Zókor Gruppe, und in Bonyhád 1 3 waren die Funde der Badener-Kullur jünger als das dort gefundene Haus der Bandkeramik. Meine Beobachtungen waren zwar in beiden Fällen richtig, man darf aber nicht vergessen, dass sol­che stratigraphische Beobachtungen immer nur einen lokalen Wert haben können. Ausserdem, dass sie zur Anwendung solcher isolierten, stra­tigraphischen Beobachtungen, ein neues warnen­des Beispiel liefern, beweisen diese Funde mei­ner Ansicht nach allein, dass die Spiralmeander­keramik in Pannonién stellenweise schon sehr früh erschienen ist, in Kiskánya ist sie dem Vucedol-Zóker Typus zuvorgekommen, in Bony­hád dem badener Schlag. Das behandelte Ma­terial des Balatoner Museums beweist aber, dass die Gruppe der Spiralmeanderkeramik von lan­ger Lebensdauer war, stellenweise geriet sie un­ter den Einfluss der Theisskultur, anderwärts kam sie in Berührung mit der Bükker-Kultur, hie u. da wurde sie auch von ihrem Platze verdrängt, sie erlebte aber auch das Ende des Neolithikums, ja sogar die Kupferzeit. Szekszárd József Csalog 1 1 Ferenc von Tompa, 25 Jahre Urgeschichtsfor­schung in Ungarn. B. d. R. G. K. 1934-35, S. 31. J. Csalog, Folia Arch. III— IV. 14-15. 1 2 J. Csalog. Fundorte der Vmedol-Zöker Keramik in dem Komitate Tolna Arch Ért. 1941. 13. 1 3 J. Csalog, A Cemetery of the Bronze Age and Traces of a Neolithic Dwelling-Settlement in the Precints of Bonyhád. Arch. Ért. 1942.

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