Folia archeologica 5.
Dornyay-Csalog: Az újabb-kőkori szalagdíszes agyagművesség emlékei a Balatoni-Múzeumban
6 DORNYAY-CSALOG : DENKMÄLER DER JÜNGEREN LINEARKERAMIK 6 wichtiges Merkmal sei hier betont, dass die Inkrustierung der eingetieften Linien ganz bestimmt eine originelle Eigenheit des Gefässes war. Die umlaufenden Zickzackbänder füllen übrigens die Oberfläche des Gefässes ganz gleichmässig aus, die Tendenz zur Flächenfüllung ist also klar zu erkennen. Das zweite Stück des Fundes, ebenfalls eine Fussschale, ist in Ton u. Farbe, wie die ersterwähnte, sie könnte bloss ein wenig grösser gewesen sein (Abb. 1, 10). Die Schale ist völlig unverziert, am hohlen Fusse sind dagegegen hie u. da sich kreuzende Zickzacklinien zu beobachten. Ausserdem ist der Fuss an vier Stellen, mit je einer dreieckigen Durchbohrung verziert, Das dritte Stück aus Szalacska ist ein kleineres, grauschwarzes Bruchstück von einem Gefässe (Abb. 1, 7). Die aus mehreren, eingeritzten Linien bestehende Bandverzierung ist teilweise schraffiert. Der gleiche Wert der verzierten u. unverzierten Flächen, die Tendenz zur gleichmässigen Flächenfüllung ist also auch hier klar zu erkennen. Osztopán : Aus diesem Dorfe hat das Balatoner Museum ein birnenförmiges Gefäss als Geschenk erhalten. (Abb. 2) Die Farbe desselben ist braun, an der Stelle der Beschädigungen schwarz. Die Höhe des Gefässes beträgt 15'2, der Munddurchmesser 9'6 cm. Der Boden ist beinahe kugelig u. deswegen nicht messbar. Das Gefäss ist schwach gebrannt u. auf der Schulter sitzen drei horizontal durchgebohrte Warzenhenkel. Somló : Von diesem Fundorte erwarb die DarnaySammlung ein einziges Bruchstück von einem Gefässe. Abb. 1, 8) Est ist ein Bruchstück von einem grob ausgeführten grösseren Gefäss, mit Fingereindrücken, u. plastischen Wülsten verziert. Das Material desselben ist körnig, die Farbe schwärzlich-grau. Da wir die besten Analogien zu unserem Stücke im Material von Veszprém—Nándortelep 3 u. Kiskánya 4 3 J. Csalog, Die Einfluss geographischer Faktoren auf die Entstehung und Verbreitung der neolithischen Kulturen in Ungarn. Arch. Ért. 1930. Abb. 39. 4 J. Csalog, Fundorte der Vucedol-Zoker Keramik in dem Komitate Tolna. Arch. Ért. 1941. Taf. IV. Abb. 16., 24. finden, reihen wir auch diese Scherben in die Gruppe der Spiralmeanderkeramik ein. Die Spiralmeanderkeramik von Keszthely, Szalacska, Osztopán u. Somló interessiert uns in vielfältiger Beziehung. Der Verfertiger des grossen Gefässes von Keszthely bestrebte, mit der Wiederholung der Linienverzierung, ganz klar u. sicher die gänzliche Flächenfüllung zu erreichen. Zur Belebung der Verzierungen benützte er aber keine, sogenannte Knotenpunktverzierungen, die im Allgemeinen als Merkmale der Jüngeren-Linearkeramik betrachtet werden. Die Furcht vor dem unverzierten Raum erscheint übrigens immer dann, wenn ein Stil sich seinem Ende nähert. Das obenerwähnte Stück können wir also als ein Produkt der späten Spiralmeanderkeramik bezeichnen, obzwar es in der Technik der Linienführung augenscheinlich noch alte Eigentümlichkeiten aufweist. Die Frage wird auch dadurch kompliziert, dass die Furcht vor dem unverzierten Raum, nicht nur als Resultat der inneren Entwicklung, sondern auch als Wirkung einer fremden Kultur betrachtet werden kann. In chronologischer Hinsicht ist die Lage jedoch klar, da in dieser Zeit, in Pannonién auch schon die Theisskultur ihre Wirkung fühlbar machte. Wie stark die Tendenz zur Flächenfüllung bei den Verzierungen dieser Kultur war, darauf hatte ich schon früher in einer Arbeit hingewiesen. 6 Ob wir nun einen inneren oder äusseren Faktor hinter den Dingen suchen, soviel steht immerhin fest, dass unser Bruchstück ein spätes Produkt der Spiralmeanderkeramik veranschaulicht. Daraus folgt aber, dass wir den älteren Charakter der Linienführung, das Fehlen der Knotenpunktverzierung nur dann verstehen werden, wenn wir annehmen, dass der Entwicklungsgang der Spiralmeanderkeramik in Ungarn und in Niederösterreich, beziehungsweise in Mähren u. Böhmen nicht einheitlich gewesen war. Während dort überall in der zweiten Periode die sogenannte Knotenpunktverzierung allgemein geworden ist, konnte bei uns — abgetrennt vom Ursprungsgebiet — die alte Technik hie u. da auch weiterleben. Wenn im Gegensatz bei uns manchmal auch die Knotenpunktverzierung erscheint, ;o zeigt das meiner Auffassung nach noch immer nur das, dass stellenweise auch 6 J. Csalog, Die Chronologie der Bükker- und der Theisskultur. Folia Arch. III —IV. 1-27.