Folia archeologica 1-2.

László Gyula: Egy régensburgi vállkő

258 KÖNYVISMERTETÉSEK— BIBLIOGRAPH 1Ё 258 bemessen sei, kann durch jedermann ohne besondere Fachkenntnisse entschieden werden. Die Kritik von S. Gallus befasst sich zwar zum Grossteil mit der Methode der Veröffentlichung, ver­fährt aber dabei selbst unmethodisch. Seine Wieder­gabe der durch mich geschilderten Methode ist lücken­haft, er diskutiert bloss einen Teil derselben und bringt dadurch das Problem der Methodologie auf ein Neben­geleise. Nach dem wortgetreuen Zitat: «...besteht die Anwendung dieser altbekannten Methode im folgenden. Die kritische Ausgabe soll vor allem über das Material des Fundortes restlos, nicht aber auswahlsmässig be­richten, alle jene Umstände festlegen, bezw. rekonstruie­ren, die für die Bestattungsart kennzeichnend sind. Der Nachweis der Vollständigkeit der Fundkomplexe und der Stratigraphie sind unerlässliche Erfordernisse. Schliesslich gehört noch die genaue Erklärung und eingehende Besprechung des veröffentlichten Materials hieher. Die typologische Einteilung kann nur zuletzt er­folgen:. » Hieraus ist ersichtlich, dass es sich hier nicht um die Einführung einer neuen, sondern um die Durch­führung einer altbekannten Methode handelt. Das Wesen dieser letzteren besteht nicht darin, jeden einzelnen Gegenstand zahlenmässig anzuführen. Das Material eines Fundortes kann auch derart restlos besprochen werden, wenn man aus den Hunderten von Streufunden die aus­gewälten Haupttypen und deren Aberten vorführt. Dies geschah auch mit den Streufunden von Zengővárkony. Es dürfte eigentlich nicht einmal daran gedacht werden, dass darunter das Prinzip der kritischen Publikation leiden könnte. Die Streufunde der Tafel XXX—XXXIX bilden nur einen geringen Teil des gesamten Streufund­materials, das zum grössten Teil noch vor den Aus­grabungen ans Licht kam. Der Text Dombays erwähnt mehrmals «die grosse Menge der Streufunde», «tausende von Splittern », «massenhaft vorkommende, oft gespaltete, angebrannte Knochen von Rehen, Hirschen, Hindern und Wildschweinen, sowie aus diesen gefertigten Ge­räten und Schmucksachen (S. 3, 4, 31, 36, 37). Ausser den auf Taf. XXX, 3, 6—9 dargstellten Scherben der Linearkeramik sind unter den Streufunden keine andere vorgefunden worden. Bemalte Scherben (Taf. XXX, 1—2) gibt es über 100. Auf der Tafel sind nur die bemusterten dargestellt. Tonbeschwerer und Spinwirtel gibt es ungefähr 50, Knochennadeln 250—300, Bohr­zapfen über 100, Schleifsteine nahezu 50 Stück, usw. Die Arbeit der Auswahl hat der Verfasser mit der grössten Sorgfalt und Umsicht besorgt. Das Wesentliche am obigen Zitat ist hingegen, dass dieses die typologische Methode auf ihren gebührenden Platz verweist, im Gegensatz zu den angeführten Er­fordernissen. Die Kritik des S. Gallus tut dieser Frage von grosser Tragweite gar keine Erwähnung. Nötigen­falls werde ich darauf noch ausfühlich zu sprechen kommen. Unter Auswahlpublikation ist nicht jene Art zu verstehen, welche die «haufenweise erscheinenden Streu­funde identischen Typs » auf die wichtigsten Varianten beschränkt veröffentlicht, wie dies in unserem Verlags­werk der Fall ist, sondern diejenige, in welcher der Verfasser aus dem geschlossenem Fundbestand nach gutdünken herausgreift, «h>üs er nach eigenem Ermes­sen für wichtig erachtet .» Selbstredend bezieht sich dies nur auf kritische Publikationen und nicht auf Arbeiten synthetisierenden Charakters. Letzteren müssen aber zuverlässige kritische Ausgaben vorausgegangen sein. Diesmal führe ich nur ein Beispiel der irrtümlich aufgefassten kritischen Veröffentlichung an. Im Vor­wort des Werkes von S. Gallus, Die figuralverzierten Urnen vom soproner Burgstall, Archaeologia Hungarica, XIII, Budapest, 1934 heisst es: «Ich bezwecke vor allem die kritische Veröffentlichung des Materials. Bislang wurde es zerstreut, mit getrennten Fundkomplexen, in Begleitung verschieden guter Zeichnungen, nicht im Sinne der modernen Forschung veröffentlicht .» Die «kritische» Materialbeschreibung publiziert die Fund­gegenstände der 7 Grabhügel in der Reihenfolge: Hügel Franz Ferdinand Nr II, Hügel 80, unbekannter Hügel, Hügel 28, 27, 101 und 3. Der unbeachtet gelassenen Hügel wird gar keine Erwähnung getan, noch werden die Gesichtspunkte mitgeteilt, nach welchen die Aus­wahl der verschieden numerierten Grabhügel erfolgte. Es bleibt sogar unbekannt, ob in den dazwischen liegen­den Gräbern gleichfalls figuralverzierte Urnen vor­kommen. Die mit solchen Urnen des Soproner Burgstalls zusammenhängende Kultur aus dieser «kritischen» Pub­likation kennen zu lernen, ist rein unmöglich. Der In­teressent muss sich auch künftig dem Studium der «zerstreuten » und «der modernen Forschung nicht ent­sprechenden: » Veröffentlichungen zuwenden, wenn er eine Übersicht der mit den figurenverzierten Urnen in Beziehung stehenden Burgstaller Kultur gewinnen will. Geschweige denn, dass neben den Figurenurnen in den mit dem angedeuteten «Gräberfelde» verwandten Hügeln auch Urnen ohne Figurenverzierung und andere ver­wandte Altertümer vorhanden sein konnten, die zum Verständnis der figuralverzierten Urnen beigetragen hät­ten. Trotz alldem gehört dieses Werk von S. Gallus zu den brauchbarsten Publikationen der ungarischen Ur­geschichtsforschung, schon der guten lichtbildnerischen Darstellungen des ausgewählten Materials wegen. Aus­serdem werden auch die zusammengehörenden Fund­komplexe kurz besprochen. Es steht ausser Zweifel, dass dieses Werk nicht imstande sein kann, all die Versäumnisse der grabenden Archäologen früherer Jahrzehnte in Bezug auf Materialveröffentlichung mit einem Schlage wettzumachen. Von einer kritischen Publi­kation kann aber beim Werke von S. Gallus nicht die Rede sein, höchstens von einer gewissermassen kritisch erfolgten Auswahl, deren Gesichtspunkte unklar sind. Umso wichtiger wäre es, unsere neueren Ausgra­bungen in kritischen Veröffentlichungen erscheinen zu lassen. Leider erhalten wir auch heute noch zumeist Auswahlpublikationen mit mehr oder minder guten bild­lichen Darstellungen und mit Synthesen, die nicht auf gründlicher Kenntnis der früheren oder verwandter Ausgrabungen beruhen. Die kritischen Veröffentlichun­gen wollen der Wissenschaft der fernen Zukunft, der tieferen Synthese dienlich sein. Es wäre eben deshalb verfehlt zu behaupten, dass in den kritischen Publika­tionen ausschliesslich Gesiptspunkte der Detailforschung zur Geltung gelangen. Dombays Vorwort zeugt von einer gediegenen Auf­fassung der wissenschaftlichen Aufgaben. «In dieser Arbeit war ich beflissen, den Gang der Ausgrabungen ,

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