Folia archeologica 1-2.
Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek
170 CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 170 wenn ich mich auf das zusammenfassende Werk Fettichs 4 1 berufe, das die Silberzierstücke mit Gesichtsdarstellungen in den Kulturkreis (der Pseudoschnallen) von Martinowka verweist. Unter den gepressten Zierstücken mit Gesichtsdarstellungen kann das von Kiszombor für das älteste gelten ; etwas jünger wird das Stück des Grabes 8 von Deszk G sein. Die übrigen angeführten Stücke sind jünger. Die Phokasmünze und die Gürtelgarnitur des Grabes 2 von Kiszombor sind die ersten Beispiele der Übermittelung des Motives der Gesichtsdarstellungen der früheren, durchbrochenen, gravierten Silbergüsse auf die gepressten Silberbleche. Herstellungszeit der Zierstücke von Kiszombor: Anfang des VII. Jahrhunderts. Auf die ethnische Zugehörigkeit des Kulturkreises der früheren (Guss) Periode der gepressten Zierstücke habe ich in Zusammenhang mit den Silbergüssen mit Gesichtsdarstellungen von Szentes—Lapistó hingewiesen. 4 2 Ich hielt diese für die Hinterlassenschaft der hunnischen Volksüberreste Südrusslands, in erster Linie der Kuturgurbulgaren, im Gegensatz zu der damaligen Alanentheorie. Die ethnischen Beziehungen der in Presstechnik ausgeführten Zierstücke Ungarns werde ich im nächsten Kapitel behandeln. Die gepressten Zierstücke mit Gesichtsdarstellungen (Künszentmärton, Adony usw.) galten bislang für byzantinische Arbeiten. Ihren Vorläufer in Gusstechnik leitet Fettich als lokale Erzeugnisse vom martinowkaer Kulturkreise ab (A. Hung. 1937, S. 122—133). Demgegenüber halte ich auf zahlreiche Angaben und Beweise gestützt sowohl die gepressten, als auch die eingravierten, durchbrochenen gegossenen Vorläufer und die Zierstücke mit Gesichtsdarstellungen selbst für byzantinische Erzeugnisse. 4 3 2. Die gepresste goldene Gürtelgarnitur des Grabfundes von Szeged —Csengele bestand aus einer grossen Riemenzunge (Tai. VII, 4), drei kleinen Riemenzungen (Taf. VII, 5—7), zwei Zierstücken mit Doppelfeldern (Taf. VII, 1—3), 6 andere (Taf. VII, 10—13, 21—25), einem halbmondförmigen Zierstück (Taf. VII, 14) und einer bronzenen Schnalle mit eisernem Kopf (Taf. VII, 30). Ausser der Schnalle, der grossen Riemenzunge und dem halbmondförmigen Gürtelstiick mit Keilenreiche tragen die übrigen Stücke der Garnitur ein Löwenmotiv. Dass es sich tatsächlich um einen rückgewandten Löwen handelt, bezeugen drei die Mähne markierende Kerben und der ähnlich stilisierte Löwe des Fundes von Fönlak. 4 4 Die Zusammengehörigkeit der grossen Riemenzunge mit den Gürtelzierstücken wird durch das viereckkige Ornament des geflügelten Punktes bewiesen. Auf die Bestimmung des halbmondförmigen Zierstückfragmentes (Taf. VII, 14) kann aus den Ösen des analogen Stückes von Künágota geschlossen werden. 4 6 Die vereinte Verwendung der Gürtelstücke mit doppelten und einfachen Zierfiächen wird durch ihre Form und Ornamentik bewiesen. Die Anordnung wird durch die Stücke mit Löwenmotiv bestimmt; dies bietet zugleich einen Anhaltspunkt für die Verteilung der übrigen Zierglieder mit doppelten und einfachen Zierfeldern. Stücke ähnlicher Bestimmung findet man in den Veröffentlichungen häufig in verkehrter Anordnung dargestellt. Das kleinere Feld der Zierglieder mit Doppelfeldern liegt seiner Bestimmung gemäss jedesmal unten. Diese Stücke sind nähmlich an der rechten Seite des Gürtels oberhalb der herabhängenden kleinen Riemen befestigt. Auf diese Art kommen ihre oberen Zierflächen mit den übrigen ähnlichen Zierstücken des Gürtels in einer Höhe zu liegen, das untere Feld verdeckt hingegen die Stelle der Naht. Diese Anordnung zu beobachten gelang beim Aufdecken mehrerer Gräber. Mir sind keine Analogien dieser Löwendarstellungen bekannt, obwohl aus verschiedenen Zeitabschnitten viele Varianten der Löwendarstellung veröffentlicht wurden. Der Perlstabrahmen und das Ornament des geflügelten Punktes der grossen Riemenzunge von Csengele (Taf. VII, 4) steht mit den ähnlichen Motiven der Riemenzungen von Künágota und Ozora (Tötipuszta) in Beziehung. 4 6 Beim Stück von Ozora (mit der Münze von Const. Pogonatus, 669—670) ist der geflügelte Punkt dreieck-, beim Stück von Künágota (mit der Münze des Justinianus, 527—563) viereckförmig. Dies und den Perlstabrahmen betreffend steht die Riemenzunge von Csengele der von Künágota am nächsten. Den wichtigsten Anhaltspunkt betreffs Ursprung und Alter der Gürtelgarnitur von Csengele gewinnen wir aus dem Grabfund von Fönlak. 4 7 Auf einem der Presstöcke der Zierglieder mit Doppelfelder erscheint im kleineren Feld eine mit der von Csengele (Taf. VII, 1—2) gleich grosse Zierscheibe mit Kerbrand. Es kann keine Laune des Zufalls sein, dass an einer und derselben Stelle desselben Zierstücktyps sich eine gleich grosse Zierscheibe wiederholt und ausserdem in demselben Press-