Folia archeologica 1-2.

Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek

CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 171 modellfunde auch noch das Löwenmotiv und der geflügelte Punkt erscheinen. Die Gleichzeitigkeit der Pressmodelle von Fönlak (Hampel, а. а. O., Taf. IV, 1—5) und des Schatzfundes von Akalan (Türkei), der 420 byzantinische Goldmünzen enthielt (die Münzen des Heraclius I, 613—641, waren die letzten), 4 8 kann nicht bestritten werden. Mit Berücksichtigung obiger datierenden Um­stände sind meines Erachtens die Gürtelzierstücke Riemenzunge der Langobardengräber 126 und 37 von Castel Trosino 4 9 sind nahe Analogien der Ziermotive von Csengele (Taf. VII, 1). Die 3 Goldmünzen des Grabes 115 desselben Fried­hofes (Mauritius Tiberius, 582—602) datieren den Gebrauch dieser Zierstücke in die ersten Jahrzehnten des VII. Jahrhunderts. 5 0 Zur selben Zeit waren die Ornamente der gepressten Rie­menzungen der Gräber 173 und 102 von Jutas (Kom. Veszprém), die mit dem Geflächte und des 1 förmigen Motives der Riemenzunge auf Taf. VII, 4 Beziehungen aufweisen, in Mode. 5 1 Mit Berücksichtigung obiger datierenden An­gaben sind meines Erachtens die Gürtelzierstücke von Szeged—Csengele der Zeit um 620—640 n. Chr. zuzuweisen. Dieser Zeitpunkt stimmt mit der durch das Schwert und die Tragöse gewonnenen Zeitbestimmung überein. Die Gür­telziergarnitur von Csengele entstammt mit dem Grossteil der Pressmodelle von Kúnszentmárton, samt den übrigen verwandten Stücken von Kün­ägota und anderer Orte, dem byzantinischen Kul­turkreise. Näher bestimmt, stammt diese Gruppe aus den Werkstätten von Konstantinopel. 5 2 3. Die Gegenstücke der kleinen bronzenen Schnallen (Taf. VII, 19—20) kamen in der nähm­lichen Form und Ausführung, aber aus Silber hergestellt, im Funde von Némedi ans Tages­licht. 5 3 Eine ähnliche Gattung stammt aus dem Grabe 9 von Kiskörös. 5 4 Diese Stücke waren im Bereiche der Tragöse mit dem Hängerie­men der Schwertscheide in Zusammenhang. 4. Das bronzene Anhängestück der Taf. VSI, 34 war an die rechte Seite des Gürtels genietet und diente zum Anhängen des Bogenköchers. 5 5 5. Der Eisenhaken der Abb. 5, 13 wurde zum Anhängen des Pfeilköchers gebraucht. Sein kür­zeres, aus massiver Bronze hergestelltes Gegen­stück kam im Grabe 2 von Deszk P beim mitt­leren Teil des Bogens zum Vorschein. Im Grab 1 dieses Friedhofes lag auf der Mitte des Bogens ein Anhängestück aus poliertem Knochen. 6. Die Trensen und Steigbügel von Csengele waren gut erhalten. Es sind diese die üblichen frühawarischen Typen. Der vierkantige Steig­bügel mit länglicher Ringőse und breiter Sohle und der daneben aufgefundene zweischneidige Eisenspeer (Taf. VIII, 1), dessen Tülle rhom­bengitterförmige Aufrauhungen aufweist, kom­men in mehreren Funden zusammen vor, so in den Funden von Esztergom, Mikebundaháza, Németpereg, Baja (Hampel, II, S. 346—348, 841), Szentendre (Hampel, III, Taf. 265, 1—2, 4) und Nagymányok (Hampel, III, Taf. 271). Die in Szentendre vorgefundenen Steigbügel ähnlichen Typs und das am Grate und an der Tülle der Speere umlaufende Band deutet auf derartig enge Beziehungen zu den Stücken von Csengele hin, dass beide als gleichalterig erklärt werden müssen. Die goldene Phokasmünze (602—610 n. Chr., Hampel, I, S. 24) des Fundes von Szentendre datiert den Gebrauch der Steig­bügel und des Lanzentyps von Csengele in die Jahrzehnte 620—630. 7. Der mit Schleife und Ringőse versehene Steigbügel und die Trense des Grabes 8 von Deszk-G (Taf. VIII, 6—11) erscheinen parallel mit den Stücken von Csengele. Die Lanze von Kiszombor (Abb. 4, 12) und ihre Begleiter (Abb. 4, 9—11) weisen aber bereits Formen des VI. Jahrhunderts auf. 5 6 8. Betreffs der gepressten, glatten Zier­stücken des Zaumzeuges von Deszk wird ge­nügen, wenn ich mich auf einige Zusammenhänge berufe, so auf die Zierstücke des Grabes 212b von Gátér 5 7 und auf die beziehentliche Press­modellstücke von Zaumzeugen der Funde von Fönlak, 5 8 und Künszentmárton. 5 9 9. Die aus Eisen hergestellten Anhänger von Kiszombor waren wahrscheinlich in einem mit Silberblech belegten Kästchen gelegen. Sie scheinen Fische imitierende Amulette gewesen zu sein. 6 0 10. Die kugeligen goldenen Ohrgehänge der Reitergräber von Kiszombor (Taf. III, 2) und Deszk (Taf. IV, 1—2) bezeugen auf eklatanter Weise, dass zur Frühawarenzeit die goldenen byzantinischen Ohrgehänge auch von vornehmen Männern getragen wurden. Siehe die Goldan­hänger ähnlichen Typs von Szentendre (Hampel, а. а. O., Taf. 263). 11. Aus dem Frauengrabe 6 von Kiszombor О wur'de eine komplette Toilettengarnitur zu Tage gefördert: 1. Eine Haarpinzette aus Eisen (Taf. V, 16), 2. ein Silberlöffel (Taf. V, 12), 3. ein löffelfriffartiges Gerät aus Silber (Taf. V, 13), 4. Ein Behälter mit Deckel aus Silber-

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