Fejér Megyei Történeti Évkönyv 16. (Székesfehérvár, 1985)

Auszüge

ÉRD Die Gemeinde Érd mit bedeutender Vergangenheit gehörte bis 1946 dem Ko­mitat Fejér an, da wurde sie dem Komitat Pest angeschlossen. Im ungarischen Mittelalter hat Érd weltliche Besitzer, von denen die Familie Sárkány zu erwähnen ist. Im 16. Jh. besassen Érd die Nádasdys, später die Familie Pálffy. Während der Türkenzeit stand hier eine Planke, Bey Hamzsa (Hamzsa bég) unterhielt da ein Serail. Vom Anfang des 17. Jhs. an Hessen sich hier Dalmatiner mieder, die sich selbst Illyrier nannten. Die Grundherren wechselten von der Mitte des 17. Jhs. mehr­mals, nach den Pálffys kamen die Familien Illésházy, Szapáry, Batthyány, Wimpf­fen, Károlyi und Sina. Zu Beginn der kapitalistischen gesellschaftlichen Entwick­lung wurde die Domäne zerstückelt und von der historischen Aristokratie konnten nur die Károlyis Landgut behalten. Die Bodenreform nach dem ersten Weltkrieg brachte bedeutende Ergebnisse mit sich, sowie die von der Familie Károlyi durch­geführte Parzellierung. Die Bevölkerungszahl erhöhte sich sprunghaft in Érd. Die der Hauptstadt nahe liegende Siedlung zog die nach Arbeit suchenden Menschen an, denn sie konnten hier ziemlich billig ein Grundstück kaufen und darauf ein Haus bauen. FEHÉRVARCSURGÓ Zur Zeit der Regierung der Könige aus dem Árpádenhaus gehörte Fehérvár­csurgó den weltlichen Grundherren, später den Stuhlweissenburger Kreuzrittern (Johanniten). Von diesen gelang die Gemeinde in Besitz der Rozgonyis, sie wurde der Csókakőer Burgdomäne angeschlossen, so hing ihr Schicksal mit Csókakő zusam­men. Im Jahr 1562 erhielt sie die Familie Nádasdy, aber nach der Enthauptung von Ferenc Nádasdy wurde der Grundbesitz konfisziert. Die Gemeinde wurde wäh­rend der Türkenherrschaft mehrmals zerstört. Nach der Befreiung von der Türken­herrschaft erhielt die Familie Hochburg die Possession, dann kamen ihre Erben: die Familien Berényi und Perényi. In Besitz der Károlyis gelang Csurgó 1834 durch Kauf, mit den Bauarbeiten des hiesigen Schlosses wurde 1844 begonnen. Die Fami­lie Károlyi blieb hier bis 1944 als Grundbesitzer. Der Autor befasst sich auch mit der Geschichte des mittelalterlichen Igar, es liegt heute als Pussta (praedium) in der Flur des Dorfes. Es ist zu bemerken, dass es im Komitat Fejér zwei Ortschaften unter Namen Igar liegen. — Die andere mittelalterliche Gemeinde in der Flur von Fehérvárcsurgó war Zobokaföldje, von der eine kurze Studie veröffentlicht wird. FELCSŰT Urkundlich ist Felcsút zuerst 1269 belegt. Im 14. Jh. war die Orstschaft in Besitz der Stuhlweissenburger Kreuzritter und einiger Kleinadeliger. Nach 1543 wurde Felcsút von den Türken mehrmalis zerstört, die Bewohner kehrten aber im­mer zurück, bis zum Anfang des 18. Jhs. ist die Ortschaft jedoch spärlich bewohnt. Die neuen Ansiedler waren meistens Insassen und Adelige reformierter Konfession. Die Adeligen schliessen 1772 mit den wenigen Fronbauern das Urbárium ab. Die Kompossessoren waren Reformierte, sie Hessen ein Oratorium stiften, es war auch ein Prediger da tätig. Die Siedlung hatte schon 1770 eine katholische Schule, über eine reformierte weiss man seit 1841. Beide Konfessionen hatten im 19. Jh. Kirchen. Nach der Revolution von 1848 verminderte sich die Bevölkerungszahl. Ein Grossgrundbesitz über 1000 Joch wurde zustande gebracht und es befanden sich etwa 10—14 kleinere zwischen 100—1000 Joch. Früher war die Viezucht, später der Ackerbau bedeutend. Die Schafzucht wurde bis 1945 forgesetzt. Im Laufe der Nagyatádi-Bodenreform wurden 654 Katastraljoch Boden in Felcsút verteilt. Während des zweiten Weltkriegs wurde Felcsút stark beschädigt. Im April 1945 wurde das örtliche Nationalkomitee, im Juni die neue Gemeindevertretung ge­bildet. Es wurden 2532 Katastraljoch Boden unter den armen Bauern verteilt.

Next

/
Oldalképek
Tartalom