Fejér Megyei Történeti Évkönyv 6. (Székesfehérvár, 1972)

Tanulmányok - Kállay István: Kreditgeschäfte der Stadt Stuhlweissenburg in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Kállay István KREDITGESCHÄFTE DER STADT STUHLWEISSENBURG IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS Nach allgemeiner Auffassung waren die ungarischen königlichen Frei­städte kapitalarm im 18. Jahrhundert. Die neuesten Ermittlungen der Ge­schichte Stuhlweissenburgs deuten auf ein bedeutendes Kapitalvermögen der Stadt hin. Der Aufsatz behandelt das Thema nach sechs, von der Stadt verwalteten Kassen gruppiert: 1. Hauiskasse 2. Caducitäts- (Heimfall) kasse 3. Waisenkasse 4. Spitalkasse 5. Fundationenkasse 6. Kirchenkasse An der Spitze jeder Kasse stand ein Administrator (Inspector), der jähr­lich über die Kasse berichtete. Die Verrechnungen wurden von dem Magistrat kontrolliert. Die Administratoren bekamen kein Gehalt, sondern bezogen ein gewisses Prozent nach dem Kassenumsatz. Sie waren finanziell verantwortlich. Die meisten Kreditgeschäfte wickelten die Haus-, Caducitäts-, Waisen­und Spitalkassen ab. Die Gelder der Hauskasse stammten aus den Regalien, Immobilien, Stadtgütern, Amts- und Steuereinnahmen. Das Mobilien- und Immobilienvermögen der ohne Leibeserben (delectus seminis) gestorbenen städtischen Bürger und Einwohner fiel der Stadt heim. Das Vermögen der Waisen wurde von der Stadt verkauft und das Geld in die Waisenkasse ein­genommen. Die Spitalkasse bedeutete praktisch die Verwaltung des städtischen Armenhauskapitals. Fundationen gab es sehr wenig in Stuhlweissenburg, und die Kircheneinnahmen waren auch nicht hoch. Der Autor stellt fest, dass die Nr. 1—4. Kassen über ein grösseres Kapital verfügten, was teilweise auf fünf-sechs prozentigen Zins geliehen wurde. Die Caducitäts-, Waisen- und Spitalkasse gaben 1771—1783 eine höhere Summe, 38 823 Ft, auf Zins. Die Kredite wurden fast ausnahmsweise hiesigen Bürgern und Einwohnern, zwecks Immobilienkauf, Bau und Renovierung gewährt. Alle diesen Kreditgeschäfte schliessen nicht aus, dass die Stadt gleich­zeitig verschuldet war. Es kam häufig vor, dass die Stadt Kapitale von frem­den Personen aufnahm, um auf Zins weiter zu geben. Die Bürger und Ein­wohner zahlten ihre eigenen Ersparnisse in eine der sechs Kassen ein, in diesem Sinne spielte die Stadt die Rolle einer einfachen Sparkasse. Es ist noch zu erwähnen, dass die Stadt 1758—1761 und 1778 65 000 Ft Staatsanleihe zeichnete, die Hälfte dieser Summe aber aus eigenem Mittel. Dies Alles deutet darauf hin, dass die Stadt über bedeutende Kapitalien ver­fügte.

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