Szabó Géza: Geschichte des ungarischen Coetus an der Universität Wittenberg 1555–1613. Halle 1941.
Die Ungarn an der Universität Wittenberg im XVI. Jahrhundert - I. Aufbau des Coetus - 1. Die Gründung - Der Begriff der „Natio“
I. AUFBAU DES COETUS. 1555—1571 1. DIE GRÜNDUNG. BW; ED; SYN; MU; HKI; E. Thury: A wittenbergi egyetemen járt magyar hallgatók társaságának anyakönyvéből (Aus der Matrikel der Gesellschaft der ung. Studenten an der Universität Wittenberg) Protestáns Szemle. Jhg. XX (1908) 242—247; WMA. Der Begriff der „N a t io“. An den Universitäten des Mittelalters1) und auch noch der Neuzeit begegnen uns die sogenannten „Nationes“, die Landsmannschaften. In dieser Zeit gab es nur wenige wissenschaftliche Mittelpunkte. Die Universitäten öffneten daher ihre Tore auch der Jugend fremder Länder. Wo sich Studenten eines Volkes in größerer Anzahl sammelten, bildete das Bewußtsein der nationalen Zusammengehörigkeit ein festes Band und veranlaßte die Gründung einer geschlossenen Gemeinschaft, einer „Natio“, einer Landsmannschaft. Sie führte ihr selbständiges Leben meistens nach eigenen Regeln. Zwei Formen solcher „Nationes“ sind bekannt; Es gab Universitäten, die diese Studentenvereinigungen in ihre Verfassung und Verwaltung eingebaut haben. Diese „Nationes“ hatten dann ihren bestimmten Wirkungskreis (z. B. das Recht der Rektorenwahl). Eine solche ungarische „Natio“ — deren Mitglieder jedoch nicht sämtlich Ungarn waren — befand sich an der Universität Wien2). *) Zur verwickelten Verfassungslage der mittelalterlichen Universitäten (studium generale — universitas scolarium) vgl. G. Ritter: Die Heidelberger Universität. Heidelberg. 1936. Bd. I. 90—153. 2) K. Schrauf: Magyarországi tanulók a bécsi egyetemen (Ung. Studenten an der Universität Wien) Budapest. 1892; G. D. Teutsch: Siebenbürger Studierende auf der Hochschule in Wien im XIV., XV. und XVI. Jahrhundert Archiv für siebenbürg. Landeskunde. Jhg. X 18